"Ballmania ante portas"

Rechtzeitig nach der Winterpause werden die Fanartikel aus dem Schrank geholt.

"Glotze aus, Stadion an!" heißt es am Samstag, 8. März zum nun schon sechsten mal in Schwäbisch Gmünd. Bei der Ballmania können die Gmünder mit dem Kauf einer einzigen Eintrittskarte ihre drei führenden Ballsportvereine  vor Ort unterstützen. Spätestens jetzt heißt es, seinen Schal wieder aus dem Schrank zu holen und sich auf die Unterstützung seines Clubs vorzubereiten.

Zunächst startet um 15 Uhr im Normannia-Stadion das Verbandsligaderby zwischen 1. FC Normannia Gmünd und dem 1. Göppinger SV, im Anschluß daran zeigen die Volleyballerinnen der DJK Gmünd im Regionalliga-Spitzenspiel gegen die TSG Heidelberg-Rohrbach ihr können. Den krönenden Abschluß bildet der Handball mit der Truppe des TSB Gmünd im Duell gegen den TSV Deizisau. 

Drei Spiele zum Preis von 10 Euro, die Idee der Ballmania ist sicherlich nachahmenswert. Durchschnittlich verfolgten 1.000 Zuschauer die Veranstaltungen der Vergangenheit, wie die Rems-Zeitung in ihrer Ausgabe vom 4. März berichtet, und es ist zu hoffen, das auch die diesjährige Ballmania eine gute Stimmung hervorzaubert.

Ballmania hin oder her, mit dem Stauferduell zwischen den Gmünder Normannen und dem Göppinger SV steigt ein echter Leckerbissen und württembergischer Fußballklassiker im Schwerzer. Bedingt durch die Nachbarschaft am Hohenstaufen fanden bereits in der  Zeit der Weimarer Republik Ligaduelle zwischen beiden Kontrahenten statt, als man z. B. in der Kreisliga Cannstatt (in der damaligen Ligastruktur 2. Liga) aufeinandertraf. Lediglich von 1925 bis 1931 war man getrennt, die Göppinger stiegen zunächst ab, und wurden später der Kreisliga Zollern zugeordnet, wo sie auf Mannschaften wie den SSV Reutlingen trafen. 

Ein Wiedersehen mit der Normannia gab es dann 1931/32, als in Württemberg mit der Kreisliga Hohenstaufen eine neue zweite Spielklasse eingeführt wurde, und beide Teams dort zugeordnet wurden. Normannia wurde Ligameister, dominierte auch die Aufstiegsspiele und durfte mit den Titel eines "Württembergischen Kreismeisters" den Aufstieg in die Bezirksliga feiern, wo hochkarätige Mannschaften wie der VfB Stuttgart, der 1. FC Pforzheim oder die Stuttgarter Kickers ihre Visitenkarten im Schwerzer abgaben. Der Ausflug in die Erstklassigkeit verlief allerdings nicht sehr zufriedenstellend, und die Normannia stieg mit nur 2 Punkten auf dem Konto wieder ab, während im Gegenzug eine Erfolgsphase der Göppinger Nachbarn begann, die sogar zu einer Teilnahme an der Endrunde der Deutschen Meisterschaft führte.

Zurück zum Lokalderby. Vor 90 Jahren, in der Saison 1923/24, blieben die Normannen auf heimischen Platz mit 1:0 Sieger. Mit so einem Ergebnis könnte man in Gmünd heuer sicherlich auch leben, ist doch die Ausgangslage für die Gastgeber alles andere als rosig. Während die Göppinger noch um den Aufstieg kämpfen, stecken die Gmünder mitten im Abstiegskampf. Zudem ist die Schwerzer-Elf von Verletzungssorgen geplagt.

Auch ich würde mich über einen Aufstieg des Göppinger Traditionsvereins - immerhin Gründungsmitglied der Oberliga Baden-Württemberg - sehr freuen, aber im Idealfall ohne Punkte aus Schwäbisch Gmünd. 

Wie auch immer, es bleibt zu wünschen, dass zum einen die Ballmania wieder einen großen Anklang findet, und zum anderen, dass "König Fußball" ein großartiges Lokalderby darbietet.

"Support your local football club!"