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Lorchs Stammeskrieger Old Robinbopp im Powwow mit Spieltagshäuptling Young Pipe | |
Im Schatten der Schwäbischen Alb.
Fern im Lande zwischen Rems und Hohenstaufen, wo die Luft klar und der Geist der Tapferkeit gegenwärtig ist, da trafen sich zwei stolze Stämme zum Kräftemessen: die Krieger der Sportfreunde Lorch, Hüter des Goldwasens und Verteidiger des 7. Platzes, empfingen die unerschrockenen Reiter der TSG Nattheim, die mit kühnem Herzen und scharfen Stollen herangaloppiert kamen, um Ruhm und Rang zu erringen.
Die Sonne stand hoch über dem weiten, grünen Feld des Goldwasens, ihre warmen Strahlen tauchten das Schauspiel der Balltreterei in ein goldenes Licht. Ich, Kara Ben Ballverlust, saß am Rande des Schlachtfeldes, meine Feder kratzte über das Pergament, während sich vor meinen Augen ein erbitterter Kampf entfaltete.
Schon vor Anpfiff lag eine Spannung in der Luft, wie ich sie einst spürte, als die Apachen mit den Kiowas zusammentrafen. Trommeln ertönten nicht, doch das Murmeln der Scharen am Spielfeldrand ließ mein Innerstes erbeben. Nie zuvor sah ich solch ein Lager von Menschen – ehrbare Stammesälteste, aufgeregte Jünglinge, manche mit dem Blicke eines Medizinmannes, andere mit der Seele eines Scouts.
Schon zu Beginn dieser denkwürdigen Begegnung erhob sich Jonas Nietzer - ein Name, der klingen wird wie der Donner über dem Llano - wie ein wackerer Held aus den Reihen der Sportfreunde Lorch. Kaum fünf Minuten waren vergangen, als er, gleich einem Wirbelwind, durch die Reihen brach wie ein Mustang durch das Dickicht und das Leder im Netz der Fremden versenkte.
Doch der Jubel war von kurzer Dauer. Schon vier Minuten später preschte Tim Eichhorn heran, sein Fuß ein geschwungenes Schwert, das den Gleichstand herbeiführte.
Der Kampf tobte unermüdlich weiter. Immer wieder wagte sich Lorch nach vorne, doch ihre Pfeile fanden nicht ihr Ziel. Die Männer aus Nattheim kämpften klug, ihre Verteidigung war fest wie die Mauern von Akkon. Da, in der 36. Minute, nutzte Jens Baamann die Unachtsamkeit der Lorcher, und mit einem entschlossenen Schlag nahm er ihnen die Führung. Die Tribüne erzitterte, und ich, der Chronist, konnte nur staunend meine Zeilen füllen.
Der Abend nahte, und doch war der Ausgang ungewiss. Lorch warf alles in die Waagschale, doch ihre tapferen Streiter wurden immer wieder zurückgeworfen. Und dann – im zweiten Akt dieses Schauspiels – geschah es: ein letzter Schlag. Patrick Brümmer, der listige Späher der Nattheimer, schlich sich in Minute 88 in das Herz der Lorcher Verteidigung. Mit der Treffsicherheit eines Gewehrschusses aus der Silberbüchse schob er den Ball über die Linie – ein Jubelschrei hallte über das Feld wie der Ruf eines Siegers am Lagerfeuer und schloss das Buch dieses Duells mit einem Tor, das wie das Ende einer großen Reise erschien.
Die Schlacht war geschlagen, der Sand des Spielfeldes ruhte nun still. Nattheim zog siegreich davon, während die Lorcher in Gedanken versunken waren, ihre Fehler betrachtend.
Ich, Kara Ben Ballverlust, saß am Rande des Feldes, notierte das Geschehen mit Feder und Tinte – und weiß nun: Der Fußball ist wie die Wüste - unberechenbar, erbarmungslos und doch voll unermesslicher Schönheit.
Doch verzaget nicht, ihr Helden mein!
Denn wahrlich, der Ball ist rund, und seine Wege ungewiss.
So schwöret ihr euch neu auf morgen ein,
Lasst uns nicht klagen, sondern erneut kämpfen! Denn wenn das Schicksal grausam war,
So sei unser Herz noch härter!
Und so sprach Kara Ben Ballverlust: „Ich bin ein einfacher Mann. Ich sehe einen Querpass im eigenen Sechzehner – und ich schreie. Doch auch wenn wir heute verloren haben, so habe ich Hoffnung. Denn es war Herz dabei. Schweiß. Und die Erkenntnis: Wer kämpft wie ein Wolf, darf auch mal wie ein Dachs verlieren. Nächste Woche reiten wir wieder. Und diesmal, Freunde, diesmal laden wir durch.“
Hugh. Ich habe gesprochen.
Hier geht es zum offiziellen Spielbericht: Nach früher Führung kein Ertrag: Lorch unterliegt Nattheim

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