"Heißer Sand, und ein verlorenes Land" |
Eingeengt zwischen Stuttgarts Stadtteil
Zuffenhausen mit seiner großen Fußballtradition und der
Residenzstadt Ludwigsburg hält die 32.000-Einwohner-Stadt
Kornwestheim ihre Nische besetzt, wohin mich meine Zugfahrt zum
Saisonstart 2015/16 hingeführt hat.
Stadt der Schuhe |
Kornwestheim, seit 1931 Stadt, warb
früher mit dem Slogan „Stadt der Schuhe, der Eisenbahnen und des
Sports“. Eng verbunden ist Kornwestheim mit dem Namen „Salamander“,
und wer von „Salamander Kornwestheim“ spricht denkt naturgemäß
zunächst an die Schuhfabrik, die früher mit den beliebten
Bildergeschichten um „Lurchi und seine Freunde“ warb.
Bei „Salamander Kornwestheim“ denkt
man aber auch an Leistungssport in Form von Leichtathletik, an
zahlreiche nationale und internationale Rekorde in unterschiedlichen
Disziplinen, an Karin Frisch, der „Sportlerin des Jahres“ 1966
oder die berühmte 4 x 100 m Staffel um Hans-Jürgen Felsen, Dieter
Enderlein, Peter Gamper und Hans-Dieter Hübner, die 1966 als erste
Vereinsstaffel überhaupt unter 40 Sekunden blieb. Alleine aus diesem
Grund hat jeder sportbegeisterte Schwabe allen Grund, mit Hochachtung
zur Stadt an der Peripherie Stuttgarts zu blicken.
„Salamander Kornwestheim“ ist aber
noch mehr, es ist ein bedeutendes Stück württembergischer
Fußballgeschichte, und der Traditionsverein stand schon lange auf
meiner Wunschliste für einen „Spätzleskick“-Besuch. Da bot sich
die WFV-Pokalbegegnung gegen den Ligakonkurrenten TSV Crailsheim
regelrecht an. Dabei war die angebotenene Pokalauswahl sehr groß und
es noch gar nicht so sicher, dass ich ausgerechnet heuer nach
Kornwestheim fuhr. Denn Losfee Bredi, der die Begegnungen für den
WFV ziehen durfte, hatte sich alle Mühe gegeben, recht leckere
Begegnungen aus den Lostöpfen zu ziehen. Zuerst liebäugelte ich mit
dem VfB Friedrichshafen, flirtete kurz mit dem FC Winterlingen und
warf begehrliche Blicke in Richtung FV Biberach – allesamt
interessante Vereine, die ich auch bei Gelegenheit besuchen werden.
Was aber neben dem alten
Traditionsverein für Kornwestheim sprach, war die Tatsache, dass
sich in der Salamander-Stadt 2012, noch zu Bezirksligazeiten eine
engagierte Fanszene gebildet hat, und die „Division Kornwestheim“
begleitet das Fußballteam mit kreativen Aktionen. Neugier auf die
positiv Fußballverrückten, gepaart mit einem Stück
Fußballgeschichte, gab schließlich den Ausschlag für die Zugfahrt.
Die Ahnen des Kornwestheimer Fußballs
kamen aus Stuttgart. Georg Springer und Hermann Müller, die schon in
der Hauptstadt gegen das runde Leder traten, gründeten 1902 den
Fußballverein „Runners“, der in direkte Konkurrenz zu dem
bereits existierenden Fußballclub Kornwestheim traten, sich aber
später vereinten. Als echte Württemberger traten die Runners
zunächst in schwarz-roter Spielkleidung, die auch lange später
noch, als Salamander dann schon bereits in Grün-Weiß spielte, noch
das Ausweichtrikot war.
Wie andernorts hatten auch die
Kornwestheimer lange Zeit keinen eigenen Platz, und mußten ihre
Torstangen noch vom Gasthaus „Zum Schwanen“ zum damaligen
Exerzierplatz schleppen. Sehr nachteilig wirkte sich auch aus, dass
ein Großteil der Gründungsmitglieder annähernd gleich alt waren,
denn 1908 brachte der Umstand den jungen Verein an den Rand der
Existenz, da ein guter Teil der Spieler ihren Wehrdienst ableisteten.
Sehr bedeutsam für die
Vereinsgeschichte wurde das Jahr 1909, als die Vereinsführung um
Albert Reutter und Ludwig Welde die Firma J. Sigle & Cie. als
Förderer des Vereins überzeugen konnten und auf einem Firmengelände
an der Stammheimer Straße den ersten eigenen Sportplatz erhielten.
Dies war der Beginn der Zusammenarbeit mit der heutigen Salamander
AG. Denn obwohl der SVK das „Salamander“ im Namen führt, so war
Kornwestheim nie ein Betriebs- oder Firmenverein wie die
ursprünglichen Gründungen von Carl Zeiss Jena oder Bayer
Leverkusen, sondern standen grundsätzlich Fußballbegeisterungen
aller Schichten offen. So traten schon in frühen Jahren
Schüler, Studenten, Lehrlinge, Arbeiter, Angestellte, Beamte oder
Freischaffende gemeinsam gegen das Leder, wo in anderen Vereinen noch
Standesdünkel herrschte.
Es folgte der Beitritt zum Süddeutschen
Fußballverband und die Teilnahme am Spielbetrieb. 1911 feierten die
Kornwestheimer den ersten Meistertitel in der B-Klasse, 1913 feierte
man den Gewinn des Tagblatt-Pokals. Der Erste Weltkrieg brachte eine
Zäsur, der junge Verein konnte aber seinen Spielbetrieb unter Mühen
aufrechterhalten. 1917 gelang gar noch ein Meistertitel, und 1919
stieg der FV Kornwestheim erstmals in die höchste württembergische
Spielklasse auf, nachdem im Entscheidungsspiel der VfR Gaisburg mit
3:1 geschlagen wurde. Höchste Liga, das hieß damals Kreisliga
Württemberg, und höher hinaus ging es nicht. VfB und Kickers,
Sportfreunde, Heilbronn oder Zuffenhausen hießen die Gegner, denen
sich der FVK zu stellen hatte. Diese Zehnerliga war allerdings eine
Nummer zu groß, und am Ende der Saison ging es zusammen mit dem SV
Tübingen wieder hinab.
1924, der Verein spielte in der
A-Klasse, verzog er nach „Kanada“, wie vor dem 1. Weltkrieg im
Volksmund eine Gegend an der Weimarstraße hieß. Dort wurde dem FVK
ein neuer Sportplatz errichtet und die Mitglieder errichteten aus
Holz das erste clubeigene Vereinsheim. Die Rückkehr in höhere
Spielklassen gelang den Kornwestheimern 1927 nach dem Gewinn der
A-Klassenmeisterschaft vor dem Lokalrivalen Markgröningen. In der
Kreisliga Alt-Württemberg, damals zumindest zweithöchste
Spielklasse, etablierte sich der Neuling durch einen hervorragenden
dritten Platz, ein Jahr später sogar mit der Vizemeisterschaft
hinter Meister FV Zuffenhausen. 1931/32 fehlten sogar nur 3 Punkte
zur Meisterschaft und Aufstiegsrunde.
Nach der von den Nationalsozialisten
vorgenommenen Umgruppierung des Ligafußballs stürzte die
Salamander-Elf in die Drittklassigkeit, denn die vorher 5
Kreisstaffeln wurden auf 3 Bezirksligen gestutzt. Dieses
unfreiwillige sportliche Talfahrt war aber auch der Beginn einer
neuen Ära. Nach mehreren Trainerstationen in Württemberg übernahm
1934 Adolf Ade das Amt in Kornwestheim. Unter Ade wurde eine ganze
Generation Spieler geformt, die durch ihre späterhin als
„Salamanderstil“ bezeichnete Spielweise wieder für sportliche
Höhepunkte sorgten.
Bereits 1934 kehrte Kornwestheim in die
Bezirksklasse zurück, und spätestens hier taucht auch der
Namenszusatz „Salamander“ regelmäßig in den Ergebnislisten der
Sportzeitungen auf. Kornwestheim spielte im Bezirk Unterland durchweg
eine gute Rolle, blieben aber stets hinter den Nachbarn Zuffenhausen
und Feuerbach zurück. Lediglich 1936/37 errang Salamander die
Meisterschaft der Bezirksliga Unterland und ging mit Zuversicht in
die Aufstiegsrunde zur Gauliga. Am Ende fehlte jedoch ein Punkt zum
Sprung in die Erstklassigkeit.
In den Jahren danach scheiteren die Grün-Weißen wieder knapp in der Bezirksliga, verzeichnete aber für diese Spielklasse hohe Zuschauerzahlen, z.B. 4.200 beim Lokalderby gegen den SV Feuerbach. Im Zweiten Weltkrieg mußte der Spielbetrieb 1942 eingestellt werden, das Clubhaus wurde zu einem Notlazarett umfunktioniert, der Sportplatz von Bombenkratern durchpflügt.
War die Geschichte der Salamander-Elf
bis 1945 durchaus erzählenswert, die richtig große Ära begann nach
Kriegsende. Zunächst unter dem Namen VfL – sämtliche
Kornwestheimer Vereine wurden zu einem Großsportverein vereinigt –
scheiterte man am Stuttgarter Gaskessel vor 4.000 Zuschauern gegen
die Sportfreunde Eßlingen, die somit in die Landesliga Württemberg
aufstiegen. Einen unerwarteten Erfolg hingegen feierten die
Jugendkicker, die das Endspiel um die Süddeutsche Meisterschaft
siegreich blieben und anschließend noch als „Nobodys“ den
Meister der britischen Zone, FC Schalke 04, in Kornwestheim vor 3.000
Zuschauern mit 3:1 besiegten.
Noch einmal nahm Kornwestheim am
Aufstieg zur damals zweithöchsten Spielklasse, der Landesliga
Württemberg teil, erreichte aber 1949 wieder nur den undankbaren 3.
Platz. 1950 schließlich belegte Salamander souverän den 1. Platz in
der Aufstiegsrunde. Die Landesliga jedoch war kurz danach
Vergangenheit und durch die 1. Amateurliga abgelöst, die nur noch
Drittklassig war, die vom Gebietsumfang aber der heutigen
Verbandsliga entsprach. Als Gründungsmitglied dieser 1. Amateurliga
traf man auf so legendäre Vereine wie den VfR Aalen, Normannia Gmünd
oder Olympia Laupheim.
Wie fußballbegeistert die
Kornwestheimer Fußballfreunde waren, zeigte sich in den
Aufstiegsspielen 1950. Zum VfL Sindelfingen fuhr ein Sonderzug mit
1.500 Fans, und zu den Kickers Vöhringen bei Ulm strampelten einige
Fans mit dem Fahrrad hin und zurück, um ihr Team zu unterstützen.
Auch später noch gehörte Kornwestheim stets zu den Teams, die
vierstellige Zuschauerzahlen ins Stadion lockte und noch eine Weile
dem Trend sinkender Zuschauerzahlen im Amateurfußball erfolgreich
widerstehen konnten.
Abgesehen von den Spielzeiten 1951/52
und 1957/58, als Kornwestheim in der 2. Amateurliga antreten mußte,
gehörte man der obersten württembergischen Amateurklasse bis 1965
an, nahm 1961 als Meister von Nordwürttemberg sogar an den Aufstiegsspielen zur 2. Liga Süd teil. 1967 kehrte man nach zwei weiteren Jahren in der 2.
Amateurliga wieder in die 1. Amateurliga zurück. 1969 schließlich stieg Salamander zum
endgültig letzten mal aus der 1. Amateurliga ab, und fristete fortan
sein dasein in der 2. Amateurliga bzw. ab 1978 in der Landesliga
Staffel 1, wo man häufig in oberen Tabellenregionen anzutreffen war.
Als weitere Zäsur muß das Jahr 1983
angesehen werden: Salamander Kornwestheim stieg als Vorletzter aus
der Landesliga ab und mußte nun in der Bezirksliga Enz-Murr gegen
die lokale Konkurrenz antreten. So etwas gab es zuletzt 1950, und
eine ganze Generation Fußballfans hatte sowas gar nicht mehr mit
eigenen Augen gesehen. Zunächst schien es, als ob Kornwestheim sich
in ein Fahrstuhlteam gewandelt hätte. Stur wie ein Paternoster
spulte man Auf- und Wiederabstieg ab. Ab 1987 konsolidierte sich der
FVK wieder in der Landesliga, zitterte sich jedoch oft genug zum
Klassenerhalt. 1991 erwischte es Kornwestheim erneut, und stieg mit
einem Punkt Rückstand auf Pleidelsheim wieder ab. Diesmal gab es
keine sofortigen Wiederaufstiege, und die Bezirksliga blieb die
Heimat der Grün-Weißen. Man mußte hilflos mitansehen wie
Mannschaften, zu denen man früher höchstens zu Freundschaftsspielen
fuhr oder die die Gegner der zweiten Mannschaft waren, in der Tabelle
an Salamander vorüberzogen. Mehr noch, im Jahr 2000 lag man gar 10
Punkte hinter dem Lokalrivalen Türk SC Kornwestheim.
2006 fusionierte der 1. FV Salamander
Kornwestheim 02 mit dem Turnverein 1894 und der 1928 gegründeten Eisenbahner-Sportgemeinschaft zum
mitgliederstarken SV Salamander Kornwestheim. Aus der altehrwürdigen
Spielkleidung Grün-Weiß wurde Blau-Gelb, und auch das alte
Salamander-Wappen hatte ausgedient, wurde durch ein geometrisches
Symbol ausgetauscht. Für die Fußballabteilung änderte sich
zunächst mal gar nichts: sie krebste weiter in der Bezirksliga herum
und träumte von besseren Tagen.
2012, also noch zu Bezirksligazeiten,
gründete sich die „Division Kornwestheim“ als Fanbewegung, die
mit lautstarker Unterstützung zu Heim- und Auswärtsspielen dem SVK
die Treue hält, in Blau-Gelb zum Stadion marschiert und durchaus mal
eine Pyroshow abzieht. Als echte Fußballschwaben halten sie es
naturgemäß mit dem VfB, das sie aber dennoch (oder gerade deshalb)
noch das Motto „Support your local football club“ leben, macht
die Jungs eben sympathisch.
Ebenfalls 2012 klopfte Kornwestheim
wieder ans Tor der Landesliga, scheiterte jedoch in der Relegation
der Bezirksligazweiten mit 0:5 am TSV Hessental. Nach Platz 3 im
Folgejahr geschah es 2014, dass Kornwestheim als Meister direkt in
die Landesliga aufstieg. Wieder war fast eine Generation vergangen,
die das Gefühl überhaupt noch kannte, in einer Liga mit
Mannschaften wie Rutesheim oder Eltingen zu spielen. Die Klasse
konnte sogar gehalten werden, allerdings profitierte man zum einen
vom Rückzug von Verbandsligaabsteiger Großaspach II, zum anderen
überstand man diesmal erfolgreich die Abstiegsrelegation gegen den
TSV Schwaikheim.
Auch der Pokalgegner und Ligakonkurrent
TSV Crailsheim ging in die Relegation, doch zu einem
Verbandsligaaufstieg gegen Olympia Laupheim reichte es nicht.
Bahntechnisch ist Kornwestheim von
Gmünd aus gut zu erreichen, wenn die chronischen Verspätungen der
Deutschen Bahn nicht dafür sorgen würden, beim Umsteigen in
Stuttgart durch umrennen unschuldiger Reisender die Verzögerungen
wieder wettmachen zu müssen.
Andere Städte mögen den Weg ins
Stadion ausschildern. In Kornwestheim gibt es einen Radweg zum
Stadion an der Jägerstraße, und die knapp 15 Minuten Fußmarsch vom
Bahnhof bis zur Spielstätte des SVK können dann auch keineswegs
fehlgehen. Lediglich am Stadion selber hatte ich kurze
Orientierungsschwierigkeiten, da ich aus reiner Gewohnheit das
Kassenhaus suchte.
Fairerweise muß ich sagen, dass ich
der erste Zuschauer war, und selbst die Gäste aus Crailsheim trafen
zeitgleich mit mir ein. Ich hatte noch locker eine Stunde zeit, mir
die Eindrücke um das Spielfeld mit der Hanspeter-Sturm-Stadionhalle
in Ruhe einwirken zu lassen. der 2011 verstorbene Dr. Hanspeter Sturm war ab 1955 Leiter der Leichtathlikabteilung bei Salamander, aber „Sturm“ passte auch
zu den Wetterbedingungen. Denn obwohl die Sonnenstrahlen Haut und
Herz erwärmten, hätte mein bei den Windverhältnissen vielleicht
lieber eine Drachenflugmeisterschaft denn ein Pokalspiel austragen
sollen. Im kleinen Stadionkiosk war folglich der windgeschüzzteste
Platz während dem Spiel – allerdings ohne Sicht auf das Spielfeld,
das von einem kleinen Wall umgeben war.
Kornwestheim spielt in einem typischen
Leichtathletikstadion, was nicht weiter verwundert. Spielt die
Leichtathlet-Abteilung der Salamander auch heute noch eine große
Rolle im Verein. Trotz der Tartanbahn gibt es von fast jeder Position
eine gute Sicht aufs Spielfeld, was auch dadurch begünstigt wird,
das es freie Platzwahl im gesamten Stadion gibt. Lediglich hinter den
Toren können Leichtahtletik-Aufbauten das Blickfeld behindern.
Eine andere Behinderung besorgte der
Wind. Von den benachbarten Tennisfeldern, wo tatsächlich bei diesen
Luftbewegungen Menschen spielten, wehte eine rotbraune Sandwolke nach
der anderen zu den Fußballern herüber – eine Mischung zwischen
100%-ökölogisch-korrekter Pyrowolke und glühend-heißen
Saharasturm. Richtig gefeit war man nirgends vor den
Tennisausdünstungen, und ich sorgte mich um meine Kamera, die
langsam von Feinstaub bepudert war.
Am Fuße der Tribüne fand ich dann
aber sogar ein kleines windstilles Eck, wo ich mich zunächst mal
niederließ. Dort begrüßte mich dann auch Thomas von der
Kornwestheimer Fanszene. Als Begrüßungsgeschenk überreichte er mir
ein paar Aufkleber der Division Kornwestheim, von denen ich einen
Satz schon an den „Alde-Seggl“-Kamerad Mario weitergab, ein
anderer Satz wird wohl eine Heimat im Normannia-Stadion finden. "LAUT BESOFFEN WILD UND FREI - ARROGANT UND SPASS DABEI" - Keine Frage: die Jungs verstehen was von Fanaufklebern. Zugleich mußte sich aber auch entschuldigen: just an diesem Tage war
nur eine Rumpfgemeinschaft im Stadion, während ein Gros der Ultras
anderweitigen Verpflichtungen nachkommen mußte.
Das Spiel selber begann äußerst
Timo-Konietzka-Verdächtig. Ich hatte noch nicht mal richtig aufs
Spielfeld geschaut, da führte die Salamander bereits mit 1:0. Timo
Nürnberger erzielte ein Blitztor, von dem ich nicht mehr erzählen
kann, das es eben fiel, und schon stand Crailsheim wieder am
Anspielpunkt.
Kaum angepfiffen, schon wird gejubelt. |
Kornwestheim verteidigte die Führung
auch bis zum Halbzeitpfiff, auch wenn man gestehen muß, dass
Crailsheim mehr vom Spiel hatte. Dennoch fiel die Partie unter die
Kategorie „Sommerkick“. Für beide Teams war es der
Saisonauftakt, einige Spieler gewiss noch im Urlaub, und der Pokal
hat zumindest in den ersten vier Runden meistens den Ruf eines
Vorbereitungsspiels unter Wettkampfbedingungen. Szenen, um mit der
Zunge zu schnalzen waren gewiss nicht zu sehen, aber als Zuschauer
war man eh damit beschäftigt, nicht aus dem Stadion geweht zu
werden. Der Zuschauerzuspruch hingegen war recht mau, offiziell
sprach man von 150 Gästen – irgendwie ist man aber auch noch nicht
so richtig in Saisonstimmung. Unter den Gästen befand sich jedoch
auch Anna Meßthaler vom WFV, der ich pflichtgemäß von unserer
Gmünder „Losfee“ Bredi Grüße ausrichtete, die auch
unverzüglich erwidert wurden.
Im Kiosk war es wohl gemütlicher. Den besseren Blick aufs Spielfeld hatten aber eindeutig die Herren auf der "VIP"-Loge. |
Abkassiert wird nicht zum Schluß, sondern mittendrin. |
Schwierigkeiten macht in Kornwestheim
der Kiosk. „Ich hätte gerne ein Bier“ - „Ja, was für eins?
Wir haben mehrere!“ In der Tat bietet der SVK eine Auswahl von fünf
Bieren unterschiedlicher Brauereien, wobei „Wulle“ nicht zu
meinen Geschmacksrichtungen gehört, aber wenigstens schon in den
60er Jahren im Salamander-Vereinsheim ausgeschenkt wurde.
Der Wind frischte merklich auf, dunkle
Wolken zogen über die Jägerstraße. Ahnten diese schon, was kommen
würde? Denn Crailsheim erzielte kurz nach Seitenwechsel den Ausgleich, und legte jetzt erst recht ein zusätzliches Brikett in den Ofen. Generell war das Tor nicht unverdient, brachte mich aber wieder in Verlegenheit, da ich ja grundsätzlich der Heimmannschaft die Daumen drücke.
Noch einmal keimte kurz ein zartes Pflänzchen Pokalsensation auf, als in der 74. Minute Timo Plitzner den Ball ins Crailsheimer Tor befördert. Der Schiedsrichter jedoch erkannte auf Abseits, und so erfüllte sich in der 85. Minute das Schicksal des SV Kornwestheim, als Crailsheim den Schlußpunkt unter die Pokalpartie setzte, und nach dem 1:2-Auswärtssieg in Runde 2 zum Hohenlohe-Derby den Verbandsligisten Sportfreunde Schwäbisch Hall empfängt.
Für die Verbandsliga haben auch die Crailsheimer die Ambition, und letzte Saison mußten sie nur knapp die Segel streichen. Im zweiten Anlauf soll es diesmal gelingen, und der Erfolg im Pokalauftakt läßt sie sicher hoffen. Ob die Verbandsliga auch ein Thema für Salamander Kornwestheim wäre? Derweil muß man sich wohl glücklich schätzen, die Landesliga zu stemmen und sportlich zu halten, wofür der Club meine volle Sympathie genießt. Auch eine Verbandsliga ist ohne Geld nicht zu machen, und vom zurückblicken in längst vergilbte ruhmreiche Zeiten kann man sportlich auch nicht überleben. Eine coole Sache wäre es dennoch, und träumen wird man als Amateurfußballfan ja dürfen.
In Kornwestheim, so mein Eindruck zumindest, steht man mit beiden Beinen auf dem Boden der Realität, der zwar nicht immer schön ist, aber auch nicht immer das schlechteste bietet. Wichtig ist jetzt erstmal der rechtzeitige Klassenerhalt, möglichst ohne Hangen und Bangen und fern einer Relegation. Eine erfolgreiche Landesligasaison könnte mit dem 1. Spieltag am 22. August beginnen, wenn man im Crailsheimer Schönebürgstadion zur Pokalrevanche antritt.
Zu guter letzt gab es dann noch eine besondere Beute für mich: ein SVK-Fußballbecher, den man mir in Treuen Händen übergab. SV Salamander Kornwestheim! Den hat noch nicht mal der Grüne!
Drohende Wolken am Horizont. |
Noch herrst Zuversicht nach der Pause. |
Die Crailsheimer bejubeln den Ausgleich. |
Noch einmal keimte kurz ein zartes Pflänzchen Pokalsensation auf, als in der 74. Minute Timo Plitzner den Ball ins Crailsheimer Tor befördert. Der Schiedsrichter jedoch erkannte auf Abseits, und so erfüllte sich in der 85. Minute das Schicksal des SV Kornwestheim, als Crailsheim den Schlußpunkt unter die Pokalpartie setzte, und nach dem 1:2-Auswärtssieg in Runde 2 zum Hohenlohe-Derby den Verbandsligisten Sportfreunde Schwäbisch Hall empfängt.
Für die Verbandsliga haben auch die Crailsheimer die Ambition, und letzte Saison mußten sie nur knapp die Segel streichen. Im zweiten Anlauf soll es diesmal gelingen, und der Erfolg im Pokalauftakt läßt sie sicher hoffen. Ob die Verbandsliga auch ein Thema für Salamander Kornwestheim wäre? Derweil muß man sich wohl glücklich schätzen, die Landesliga zu stemmen und sportlich zu halten, wofür der Club meine volle Sympathie genießt. Auch eine Verbandsliga ist ohne Geld nicht zu machen, und vom zurückblicken in längst vergilbte ruhmreiche Zeiten kann man sportlich auch nicht überleben. Eine coole Sache wäre es dennoch, und träumen wird man als Amateurfußballfan ja dürfen.
In Kornwestheim, so mein Eindruck zumindest, steht man mit beiden Beinen auf dem Boden der Realität, der zwar nicht immer schön ist, aber auch nicht immer das schlechteste bietet. Wichtig ist jetzt erstmal der rechtzeitige Klassenerhalt, möglichst ohne Hangen und Bangen und fern einer Relegation. Eine erfolgreiche Landesligasaison könnte mit dem 1. Spieltag am 22. August beginnen, wenn man im Crailsheimer Schönebürgstadion zur Pokalrevanche antritt.
Zu guter letzt gab es dann noch eine besondere Beute für mich: ein SVK-Fußballbecher, den man mir in Treuen Händen übergab. SV Salamander Kornwestheim! Den hat noch nicht mal der Grüne!
Ausbeute einer coolen Fußballfahrt. |
Zurück nach Gmünd ging es wesentlich reibungsloser mit der Bahn als zur Hinfahrt. Ich verabschiedete mich von den Jungs der "Division Kornwestheim" mit dem Versprechen, mal wieder vorbeizuschauen und mich beim nächsten mal rechtzeitig vorher anzukündigen. Dann wird denn auch hoffentlich statt dem aufgeworfenen Sand des Tennisplatzes die Pyroshow das Stadion an der Jägerstraße einnebeln.
Spielberichte:
Südwestpresse: Starke zweite Halbzeit reicht Craislheim gegen Kornwestheim weiter
Kornwestheimer Zeitung: Der Blitzstart reicht nicht zum weiterkommen
Spielberichte:
Südwestpresse: Starke zweite Halbzeit reicht Craislheim gegen Kornwestheim weiter
Kornwestheimer Zeitung: Der Blitzstart reicht nicht zum weiterkommen
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