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Mittwoch, 18. Oktober 2017

Vorschau: 1. FC Normannia Gmünd gg. Sportfreunde Schwäbisch Hall

Am Samstag, 21. Oktober 2017, empfängt der FC Normannia zum 10. Spieltag der Verbandsliga Württemberg die Gäste aus der Salzsiederstadt. Anpfiff der Begegnung gegen die Sportfreunde Schwäbisch Hall ist 15:30 Uhr im Normannia-Stadion.

Der Schwerzerclub ist hierbei in der dankenswerten Situation, jetzt mittlerweile 7 Punktspiele in Folge ungeschlagen zu sein. Eine Leistung, auf die Trainer Holger Traub durchaus mit Stolz blicken kann. Zuletzt war Normannia in der Saison 2014/15, die mit dem 4. Platz abgeschlossen wurde, in der glücklichen Lage, vom 23. Spieltag an 8 Punktspiele in Folge ungeschlagen zu sein, und mit den ersten beiden Spielen der Folgesaison konnte dies gar auf 10 Punktspiele ausgebaut werden. Ein Grund zur Zufriedenheit ist indes nicht gegeben. Sämtliche drei Saisonsiege wurden auf fernem, fremden Platz errungen. Verständlich, dass Traub nun auch dem heimischen Publikum eine "Drei-Punkte-Landung" bescheren möchte.

Anders die Gäste aus Schwäbisch Hall. Vier Spiele in Folge hagelte es Niederlagen, der einzige Saisonsieg datiert vom 9. September Zuhause gegen Favorit Calcio Leinfelden-Echterdingen, und es ist klar, dass sich die Sportfreunde die Saison ganz anders vorgestellt haben. Mit Petar Kosturkov, der am Samstag noch als Verantwortlicher des BV Cloppenburg einen 2:1-Heimsieg in der Oberliga Niedersachsen über Traditionsverein Arminia Hannover feiern durfte, steht diese Woche ein neuer Trainer am Spielfeldrand.

Rückpass nach Albstadt. 


Bei unseren Freunden des FC 07 Albstadt tat sich die Schwerzer-Elf gewohnt schwer. Die knapp 200 Zuschauer im Albstadion sahen zwei Mannschaften auf Augenhöhe, was nicht zwangsläufig ein Kompliment sein muss, denn sonderlich verwöhnt wurden sich nicht. Albstadt hätte ein Unentschieden durchaus verdient gehabt, indes bin ich weit davon entfernt, einen minoischen Klagegesang anzustimmen: zu wichtig sind diese drei Auswärtspunkte in der Saison des Umbruchs. Das der Sieg aus einen durch Akbaba verursachten Handelfmeter resultierte, den "Bobo" Mayer souverän verwandelte, ist dabei nur ein Schönheitsfehler. Auch oder gerade erst solche zähen Spiele wollen gewonnen sein. Nicht vergessen sollte man, dass in der 35. Minute gleich zwei Normannia-Spieler, Felix Bauer und Kapitän Stephan Fichter, vollkommen unbedrängt und mutterseelenallein im Strafraum standen. Die Flanke von Mayer kam auf Felix Bauer, und der entschied sich für "Köpfchen", was für FCA-Keeper Mario Aller mit einem "Puh, Glück gehabt!"völlig ungefährlich endete. Zeit genug wäre gewesen, den Ball mit dem Fuß ins Netz zu befördern und den Heimtorwart noch zu fragen, wo er ihn denn gerne hin hätte. Ein zäher Sieg in einem unspektakulären 0:0-Spiel, aber dennoch verdient. Holger Traub äußerte sich demnach auch in der Pressekonferenz zufrieden, wie die Mannschaft trotz Ausfällen ins Spiel ging. Nachholbedarf hingegen herrscht beim Konterspiel der Normannia, dass Traub als "schlampig" bezeichnete. Wir hoffen doch, dass diese Schlampigkeit bis Samstag ausgebügelt werden kann und ich drücke natürlich dem FC 07 Albstadt weiterhin ganz fest die Daumen für die kommenden Spiele.

In the search of the beautiful Game - in Albstadt suchte man es lange


Flanke auf Samstag. 


Für Schwäbisch Hall hat bereits der Abstiegskampf begonnen, 7 Punkte liegt man im Augenblick auf den ersten Nichtabstiegs- bzw. Relegationsplatz zurück. Petar Kosturkov, der diese Woche das Amt von Interimscoach Jürgen Kern übernommen hat, ist kein Unbekannter in der Verbandsliga Württemberg. Schließlich hat der 48-jährige zusammen mit Peter Kettemann den TSV Ilshofen in der vergangenen Saison auf Platz 3 geführt. Das Kosturkov seinen neuen Club BV Cloppenburg bereits wieder verlässt, ist der Entfernung zum Oldenburger Münsterland geschuldet. Die Verantwortlichen der Sportfreunde sind mit der aktuellen Platzierung und den vier Punkten aus neun Spielen alles andere als zufrieden, und mit dem zur Verfügung stehenden Kader erwartet man am Kocher schlicht mehr. Gewiss nicht zu unrecht, wie ein Blick auf Namen wie Gökdemir verraten. Dieser erzielte 2 der bislang 7 Saisontore, weitere zwei Treffer steuerte Serdal Kocak bei, für je einen Treffer zeichnen sich Maximilian Eiselt und Steffen Engelhardt verantwortlich. Den letzten Treffer spendierte am vergangenen Samstag Pfullingens Fatih Özge als Gastgeschenk.

Angeschlagen, aber garantiert nicht angezählt. Man darf nicht unterschätzen, dass Torjäger Serdal Kocak seit dem 9. September 2017 gesperrt ist, und diese Sperre wird auch am Samstag gegen Normannia noch nicht abgesessen sein. Just vom 9. September resultiert auch der bislang einzige Saisonsieg der Schwarz-Blauen, und Kocak trug mit einem Tor zum 2:0-Sieg über Calcio Leinfelden-Echterdingen bei. Von den 50 Treffern der Sportfreunde in der Verbandsligasaison 2016/17 erzielte Kocak immerhin 21. Er war damit hinter Benjamin Kurz vom TSV Ilshofen und Mario Marinic von der TSG Backnang Fußball der erfolgreichste Verbandsliga-Goalgetter der vergangenen Saison. Sein Fehlen ist daher eine nicht zu unterschätzende Belastung für den Club. Dennoch sollte man bei Normannia nicht den Fehler begehen, die Sportfreunde zu unterschätzen. Wenn sich alte Binsenweisheiten bewahrheiten, dann kehren neue Besen (aka Kosturkov) besonders gut und ein mit dem Rücken zur Wand stehender Gegner fightet besonders hingebungsvoll.  Den Normannen könnte daher am Samstag durchaus ein heißer Tanz erwarten, weniger Walzer sondern eher ein ausgepowertes Staccato - bei Bedarf einfach die Filmmusik der Rocky-Filme auflegen. Schwäbisch Hall hat sich einfach gegen Schwäbisch Gmünd in der Vergangenheit stets von einer auflaunigen Art gezeigt. Ich rechne daher am Samstag mit einem Flamenco und eingestreuten Breakdance-Einlagen. Für die Normannia ist es dennoch die Gelegenheit, sich dem Heimpublikum als souveräner Tanzpartner zu präsentieren und auf dem Erreichten aufzubauen, denn mit den nächsten Gegnern Rutesheim und Hollenbach erwartet die Schwerzer-Elf ein ganz anderes Parkett.

Der Gegner.


Die Sportfreunde Schwäbisch Hall sind Montagskinder, denn die Gründung erfolgte am Montag, den 22. Juli 1912. Mit einem Freundschaftsspiel gegen den FC Elvetia Ellwangen fand der damals noch als Fußball-Vereinigung Hall bezeichnete junge Club den Weg in die Hällische Öffentlichkeit. Seit 26. April 1919 ist man am Kocher ein "eingetragener Verein", der 1921 in Haller Sportklub 1912 umgetauft wurde. Am 26. September 1945 erfolgte die Umbennung in Sportfreunde Schwäbisch Hall. Zur Geschichte des Clubs und die historischen Ligazugehörigkeiten hatte ich bei meinem Besuch in der Auwiese 2014 ausführlicher geschrieben.

Das erste Fußballspiel in Hall.


"Früher war alles besser"
Von 1971 bis 1977 gehörte der Club der 1. Amateurliga Nordwürttemberg an, wo er in seinen Glanzzeiten vor durchschnittlich 1.200 Zuschauern spielte. 1978 wurde Schwäbisch Hall Gründungsmitglied der Verbandsliga Württemberg, stieg 1981 sogar in die Amateur-Oberliga Baden-Württemberg auf, konnte sich dort jedoch nicht halten. In der "Ewigen Tabelle" der Oberliga rangiert Hall derzeit auf Platz 88 von 96 hinter dem FV Donaueschingen und vor dem TSV Schwieberdingen. 1989 purzelte der Verein als Schlußlicht aus der Verbandsliga heraus, und in der Folge ging es gar bis in die Kreisliga A hinab. Erst 2011 kehrten die Sportfreunde, durchaus mittelfristig mit der Oberliga liebäugelnd, in die Verbandsliga zurück. Beste Platzierung war bisher Platz 3 in der Saison 2014/15, als der heutige Sportdirektor Thorsten Schift noch Cheftrainer der Blau-Schwarzen war.

Aufstieg in die II. Amateurliga 1959. Schon damals war ein Nabholz dabei (hintere Reihe, 5. v. l.)

Heimstätte ist seit 1949 der Platz an der Auwiese, der 2016 zum Nutzen der American-Bundesliga-Footballer zum schmucken Optima-Sportpark ausgebaut wurde. Daher trat man in der jüngeren Vergangenheit auch im Stadion Schenkensee an, das vornehmlich der Leichtathletik dient.
Für 2017/18 haben die Sportfreunde, die zuletzt in die Abstiegsrelegation mussten, einen Mittelfeldplatz als Saisonziel ausgegeben. Davon ist man aber momentan weit entfernt. Bislang verfolgten durchschnittlich 425 Zuschauer die 4 Heimspiele der Sportfreunde, jedoch dürfte sich das im Laufe der Saison nach unten einpendeln. Zuletzt gegen Pfullingen verfolgten 250 Zuschauer die Partie, was in etwa dem Vorjahresschnitt angenähert ist.


Im Trikot des TSV Crailsheim 2004/05
Der Trainer Petar Kosturkov feierte am Sonntag noch mit dem BV Cloppenburg einen 2:1-Auswärtssieg bei Arminia Hannover. Da der Weg ins Oldenburger Münsterland jedoch mit seinem Familienleben nicht in Einklang zu bringen war, nahm der 48-jährige Bulgare dankbar das Angebot der Sportfreunde an, um die Nachfolge des Glücklosen Slobodan Pajic anzutreten. Ersten Gerüchten zufolge ist die Stimmung in der Mannschaft mit dem neuen Trainer durchaus optimistisch. Kosturkov genießt den Ruf, mit jungen Spielern prima umgehen zu können, und auch beim Lokalrivalen TSV Ilshofen gebe es nur gute Zeugnisse über den Ex-Coach, wie Spielführer Ali Gökdemir der Südwestpresse mitteilte. Viel Zeit zum eingewöhnen bleibt Kosturkov indes nicht, denn Hall braucht Punkte und Beständigkeit. Seinem offensiven Spielcharakter nach wird er seine neuen Schützlinge im Schwerzer auf das Normannia-Tor drängen lassen, das walte Hugo!

Eine schlechte Wahl ist der neue Trainer gewiss nicht. Er
kennt die Verbandsliga sehr genau, und auch die Normannia ist zumindest keine Unbekannte für ihn.
Bereits zu Oberligazeiten für den TSV Crailsheim hat er noch als Spieler und Trainer den FCN kennengelernt. Seine Oberliga-Premiere erlebte er am 3. Spieltag, dem 9. August 2003 in der Bahlinger "Ponderosa", wo er in der 46. Minute für Dörflinger eingewechselt wurde. gegen die 2:4-Niederlage konnte er seinerzeit auch nichts ändern, trug sich aber wenigstens mit einem verwandelten Foulelfmeter in der Nachspielzeit gleich mal in die Torjägerliste ein.

Aus dem Leben eines Haller Trainers
Am 30. Oktober 2004 war nicht nur ich unter den 615 Zuschauern, sondern auch der zweimalige bulgarische Nationalspieler Kosturkov im Dress des TSV. Später sollte er als Trainer die Kicker aus der Eisenbahnerstadt in die Regionalliga Süd führen. Doch nach einem verkorksten Saisonstart 2007/08 wurde Kosturkov vom Abteilungsleiter und Hauptsponsor Hermann Opferkuch im Oktober 2007 auf die Abschussliste gesetzt und hätte am 12. Spieltag gegen Freiberg das letzte mal auf der Bank Platz nehmen sollen. Jedoch trat dann die kuriose Situation ein, dass der Verein sich einen Toptrainer gar nicht leisten konnte und man eine Neuverpflichtung auf später verschob, sofern es noch realistische Chancen auf den Qualifikationsplatz gab. Kosturkov blieb im Amt. Aber eben nur bei Mißerfolg. Im Januar 2008 wurde der vierfache Nationalspieler Wolfram Wuttke als Sportdirektor verpflichtet, Kosturkov jedoch als Trainer behalten. "Wir passen menschlich zusammen. Der erste Eindruck nach zwei Wochen ist sehr gut. Er ist bei jedem Training dabei und führt viele Einzelgespräche mit den Spielern. Von seiner Erfahrung können wir profitieren. Für die Aufstellung bin aber ich verantwortlich" äußerte sich damals Kosturkov über seinen prominenten Vorgesetzten. Mehr als Platz 7 sprang am Ende der Saison 2007/08 nicht heraus, und Kosturkov wechselte in die Verbandsliga Württemberg zum VfR Aalen II. In seiner Biografie tauchen dann noch zwei Jahre 2. Bundesliga Süd auf, als er die sportliche Verantwortung für die Fußballfrauen des TSV Crailsheim übernahm. 2016 zog es ihn zum TSV Ilshofen in die Verbandsliga, 2017 wagte er den Ausflug in die Oberliga Niedersachsen, wo es ihn aber bereits jetzt wieder in das vertraute württembergische Oberhaus zurückzog.

Gökdemir 2012 im Nationaldress. Foto: Dmitry Sadownikow (www.soccer.ru). Lizenz CC BY-SA 3.0
Die Salzritter der Haller Tafelrunde. Ganz klar, der große Namen im Team der blau-schwarzen Kocherkicker gehört zum 26-jährigen Ali Gökdemir, der unter Berti Vogts zu 10 A-Länderspielen für Aserbaidschan auflief und bereits zum Bundesligakader von Hannover 96 angehörte, dort allerdings nicht zu einem Pflichtspiel kam. Abgesehen von einigen WM-Qualifikationsspielen weist der Spielführer jedoch ausgiebige Regionalligaerfahrung auf, und im Hause der Sportfreunde ist der frühere Offensivakteur auch heute noch aus der Abwehr heraus für Torerfolge bekannt und beim Gegner gefürchtet. Neben Gökdemir glänzt der bereits erwähnte torgefährliche Stürmer Serdal Kocak, der jedoch für ein Foul aus dem Calcio-Spiel noch gesperrt ist. Seine Erfahrung und seinen Torriecher wird man am Samstag bei den Sportfreunden schmerzlich vermissen. Unbeständigkeit scheint hingegen bei der Besetzung des Torhüters zu herrschen. Seit die etatmäßige Nummer 1, Jonas Wieszt, am Saisonende zum ambitionierten Nachbar TSV Ilshofen verzog, hütete das vom Landesligisten Untermünkheim gekommene Duo Yannic Weiss (5x) und  Lukas Dambach (4x) den Kasten der Haller.
Neben Gökdemir haben nur drei Spieler bislang alle Partien absolviert. Erwähnenswert ist darunter der 20-jährige Luca Kaufmann, der vom SSV Aalen aus der Kreisliga A kommend den Sprung in die Stammformation der Verbandsliga geschafft hat, was gewiss ein Grund sein mag, sich den Namen des Talentes zu merken. Ferner der bayerische Neuzugang Steffen Engelhardt, der auch schon für die TSG Hofherrnweiler-Unterrombach die Kickstiefel schnürte, und schließlich noch Daniel Martin, der vom Lokalgegner TSV Crailsheim an den Kocher wechselte, aber bereits mit dem FSV Hollenbach Oberligaluft schnupperte. Die treueste Seele dürfte wohl der 21-jährige Deutsch-Amerikaner Lamar Yarbrough sein, der bereits seit 2014 für die 1. Mannschaft aufläuft und so auf die Erfahrung von 78 Verbandsligaspielen und 3 Toren im Trikot der Sportfreunde kommt. Beim letzten Aufeinandertreffen im Schwerzer verursachte er jedoch ein Handspiel im eigenen Strafraum, was zu einem Elfmeter und dadurch dem Siegtreffer für Normannia führte. Von den etatmäßigen Stürmern dürfte noch Pascal Hopf genannt werden, der ebenfalls vom TSV Crailsheim kam, in seinen bisherigen 5 Spielen jedoch noch nicht das Tornetz zum wackeln brachte.
Persönlich freue ich mich auf den Besuch des Betreuers und Pressewart Frank Nabholz, der mit seinem großen Ohrring eine auffallende Persönlichkeit darstellt, und der stets zu einem freundlichem Plausch bereitsteht. Ein echter Botschafter seines Heimatvereins eben.

Visar Mustafa (vorne) noch im FCN-Dress
Die Gmünder Filiale. Was wäre ich für ein schlechter Normanne, würde ich nicht den armen Gmünder Seelen in der schwäbisch-fränkischen Diaspora am Kocher gedenken? Eben! Da ist zum einen Visar Mustafa, den es zur Saison 2017/18 an den Kocherstrand zog. Dort spielte er allerdings bisher nur das Auftaktspiel beim FC Wangen komplett durch und wurde zuletzt nur im Verlauf der 2. Spielhälfte eingewechselt. Und natürlich "Sonnyboy" Gabriel-Cosmin Simion, der sich zunächst dem Landesligisten TSV Weilheim/Teck anschloss, dort zwei Spiele absolvierte und gar einen Treffer erzielte, zum September 2017 jedoch zu den Haller Sportfreunden wechselte, wo er seitdem fester Bestandteil der Stammelf ist. So dürfte er auch am Samstag von Beginn an gegen seinen früheren Club auflaufen. Beiden Jungs wünsche ich ein schönes Wiedersehen im Schwerzer. Sie werden mir es hoffentlich nicht übel nehmen, wenn ich wie gewohnt der Normannia die Daumen drücke und hoffentlich auf eine ordentliche Torzahl der Schwerzer-Elf hoffe.


Der Griff in die Mottenkiste.


Vorschau hin, Vorschau her: ein Spätzleskick ohne ausufernde Historie und unnützem Wissen wäre kein echter Spätzleskick! Also aufgepasst!

Deeg kann das 0:1 gegen die Kickers nicht verhindern
Pilgerziel Auwiese. Der 18. Oktober 1975 steht in den Annalen der "legendären Spiele" wohl ganz oben auf der Liste der Sportfreunde Schwäbisch Hall. Fußballfreunde aus ganz Hohenlohe strömten ins Kochertal, um die heimischen Sportfreunde gegen den Zweitligisten Stuttgarter Kickers in der 2. Hauptrunde des DFB-Pokals zu erleben. 2.600 Zuschauer hatte die Auwiese in der Tat wohl lange nicht mehr gesehen gehabt, und die Schützlinge um Trainer Rappsilber hatten eine würdige Kulisse wahrlich verdient.


Schwäbisch Hall war vom Glück beseelt, nach einem 4:3 im Elfmeterschießen über den FV 07 Ebingen im WFV-Pokal 1974/75 das Halbfinale zu erreichen. Dies reichte zur damaligen Qualifikation zum DFB-Pokal, da der Württembergische Fußballverband 6 Mannschaften im Feld der 128 Pokalteilnehmer stellen durfte. Da konnten die Kocherstädter das Ausscheiden im Halbfinale gut verschmerzen. Neben Pokalsieger SpVgg Freudenstadt und Finalist SpVgg Lindau erreichten dies noch der VfR Heilbronn, die Amateure des VfB Stuttgart und die SpVgg 07 Ludwigsburg.

In der 1. Hauptrunde bekamen es die Haller mit dem Siebten der Amateurliga Rheinland, der TuS Mayen, zu tun. Eine Unbekannte am Kocher, doch Sportfreunde-Abteilungsleiter Eberhard Keller ging auf Nummer Sicher und beobachtete im Vorfeld den exotischen Gast. "Unberechenbar, vor allem stark auf den Flügeln" war seine anerkennende Expertise. Immerhin 1.800 Zuschauer erlebten dann aber doch einen Haller Heimsieg, der mit 5:1 deutlich ausfiel. Der Gegentreffer resultierte durch eine Unaufmerksamkeit der sonst sicheren Haller Abwehr, wo Neuzugang Bartholomä seinen souveränen Sportfreunde-Einstand feierte.

"Die werden doch gegen uns über sich hinauswachsen" warnte Kickers-Trainer Rudi Kröner vor dem Tabellenneunten der Amateurliga Nordwürttemberg. Die Stuttgarter Kickers gingen daher sehr motiviert ins Spiel und waren weit davon entfernt, die Haller Sportfreunde zu unterschätzen. Schließlich spekulierte Geschäftsführer Günther Dengler auf einen attraktiven Gegner in der 3. Runde, denn die Kickers benötigten die Einnahmen für den Bau ihrer neuen Tribüne. 

Gegen die favorisierten Stuttgarter Kickers folgte jedoch kein "goldener Oktober". Bereits nach 7 Minuten gingen die Gäste von Degerlochs Höhen in Führung, als nach einem Freistoß der Ball über die Arme von Keeper Deeg sprang. Der WFV-Auswahl-Torhüter Deeg war dann auch der beste Spieler der Sportfreunde, dessen Leistung eine höhere Niederlage als das 0:5 verhinderte. Ein Ehrentor hätte Hall verdient gehabt, jedoch fehlte den Sportfreunden ein Vollstrecker im Angriff.

Aus Gmünder Sicht ist die Partie aus noch anderer Hinsicht interessant: Der Rehnenhöfer "Ballrastelli" Rainer Potschak hatte nach mehrmonatiger Verletzung in der 79. Minute wieder seinen Einstand im Kickers-Trikot, und belohnte das Vertrauen seines Trainers mit dem Treffer zum 5:0.

Die Kickers erhielten für die 3. Hauptrunde dann auch ihre "Belohnung", dort war dann allerdings Bundesligist Hertha BSC Berlin Endstation.

Endspielfieber. Der 31. Mai 1981 war ein Wendepunkt in der Stuttgarter Fußballgeschichte. Nein, nicht beim VfB oder den Kickers. Beim Stuttgarter Fußball im Schatten der Bundesliga vollzog sich ein Schicksal, das Jahre später seine Vollendung fand.
Tabelle nach dem 33. Spieltag
Ganze vier Mannschaften kämpften in der Verbandsligasaison 1980/81 um den Aufstieg in die Amateur-Oberliga Baden-Württemberg, darunter Traditionsverein FV 98 Zuffenhausen aus der Landeshauptstadt, der nie wieder so Nahe dran war, sich als Nummer 3 in Stuttgart zu etablieren. Eine Woche vorher, am 33. Spieltag, stolperte Herbstmeister Schwäbisch Hall in der Auwiese mit 0:0 gegen den längst als Absteiger feststehenden VfL Schorndorf, während Zuffenhausen in Heidenheim mit 4:1 als Sieger vom Platz ging. Die SpVgg Au mußte mit einem 3:3 im heimischen Rund ebenfalls Punkte gegen einen Abstiegskandidaten (GSV Maichingen) lassen, während es die TSG Giengen mit 3:0 in Saulgau entspannter angehen ließ.
Für den letzten Spieltag brachte es die Fügung des Schicksals, dass die beiden aussichtsreichsten Anwärter zu einem wahren Endspiel aufeinandertrafen. FV 98 Zuffenhausen gegen Sportfreunde Schwäbisch Hall hieß die Partie, und rekordverdächtige 2.500 Zuschauer verfolgten dieses Drama an der Zuffenhausener Schlotwiese. Hall hätte für die Meisterschaft ein Unentschieden genügt, und auch Zuffenhausen hätte eine Punkteteilung zumindest den 2. Platz und die lukrativen Aufstiegsspiele gesichert. Bis zur 80. Minute stand auch das 0:0, ehe das Schicksal zuschlug. Schwäbisch Hall, das im Hinspiel nur ein 1:1 gelang, kam durch Kristic in der 80. Minute zu den knappsten aller Siegesergebnisse und wurde souverän Verbandsligameister. Mehr noch: Au tat in Leingarten nur das Nötigste, gewann ebenfalls 1:0, und die TSG Giengen kam in einem Sommerkick gegen den TSV Ofterdingen zu einem ungefährdeten 2:1-Sieg - der Anschlußtreffer fiel erst in der 90. Minute, und die größte Aufregung für die 350 Zuschauer war die Blasmusik vom benachbarten Bierzelt.

Schwäbisch Hall Meister und Aufsteiger

Schwäbisch Hall Meister, und drei Mannschaften punktgleich dahinter. Und ausgerechnet Zuffenhausen hatte die schlechtere Tordifferenz dieses Trios. So nah würde das Team der Oberliga nie wieder kommen. 2012 verschwand der Name des Stuttgarter Traditionsvereins aus den Tabellen, nachdem man sich dem Großsportverein SSV Zuffenhausen anschloss.


Unnützes Wissen.


Gemeinsamkeiten. Sowohl die ehemals freie Reichsstadt Gmünd als auch die ehemals freie Reichsstadt Hall - beide fielen 1802 an Württemberg - führen ein "Schwäbisch" im Stadtnamen, beide erhielten die amtliche Bezeichnung im Jahre 1934, und in beiden Städten hat sich in der Umgangssprache die Kurzform erhalten.

Déjà-vu. Auch im Vorjahr spielte Normannia (damals in der Rückrunde) zunächst in Albstadt (1:1), ehe es zur Partie gegen Schwäbisch Hall kam, die mit dem denkbar knappen aber geradezu historischen 1:0-Heimsieg über die Sportfreunde endete.

Vergilbt, aber nicht vergessen
Fun Fact: Schwäbisch Hall war der erste Herbstmeister in der Geschichte der Verbandsliga Württemberg, der am Ende der Saison auch aufstieg. Zuvor scheiterten der Herbstmeister SV 03 Tübingen (1978/79) und TSV Ofterdingen (1979/80) an der Rückrunde.

Pin-Up-"Girl": Amateurfußball-Legende Claus Breitenberger aus Schwäbisch Gmünd, auf den Fußballplätzen des Ländles nur als "Bredi" bekannt, schaffte es auf das Titelbild einer extra für ihn gefertigen Sonderausgabe des Haller Stadionmagazins, die ihm 2015 beim Gastspiel der Normannia im Schenkenseestadion überreicht wurde. Diese besondere Liebe zum Amateurfußball würdigte das Fußball-Magazin ZEITSPIEL in seiner Ausgabe im August 2016.

Auch in Hall ein gern gesehener Gast: Bredi

Direktvergleiche. Schwäbisch Hall war lange Zeit ein Menetekel für den Schwerzer-Club. Grund war, dass abgesehen vom ersten Normannia-Heimspiel am 19. Dezember 1971 kein weiteres Punktspiel gegen Schwäbisch Hall gewonnen werden konnte. Damals traten noch Spieler wie Dieter Renner, Horst Raubold oder Linus Wollschläger für die Normannia an. Die Ausgangslage 1971 war dabei gar nicht so rosig, und Trainer Fritz Millinger ließ in der Spielersitzung ein ordentliches Donnerwetter vom Stapel. In der Vorwoche gab es ein Debakel beim SC Geislingen, was unter anderem zur Entlassung von Benno Steigerwald führte, der in der 1. Amateurliga immerhin neun Tore für die Normannia erzielt hatte. Im Gegenzug schenkte man dem gerade erst 18-jährigen Linus Wollschläger das Vertrauen, gab dem A-Jugendlichen die Feuertaufe in der 1. Mannschaft. „Ein solch junger Spieler braucht den Rückhalt von den Rängen!“ forderte die Gmünder Tagespost ihre Leser in der Spielvorschau auf. Die Vorschußlorbeeren für den Amateurliga-Novizen waren berechtigt, der als Linksaußen sofort zum Publikumsliebling avancierte.
Normannia ging mit einer schnellen und sicheren Spielweise in die Partie, derweil die abstiegsgefährdeten Haller sich in der Abwehr verriegelten und auf Konter spekulierten. Schon im Vorfeld ließ Halls Trainer Frühauf verkünden: „Wir wissen ganz genau, dass wir nicht die Klasse der Gmünder haben. Nach einem glänzenden Start in der 1. Amateurliga nagen die vielen Spiele jetzt an unserer Substanz. Vielen meiner Spieler fehlt die nötige Erfahrung und Cleverness. Trotzdem wollen wir hier achtbar abschneiden keinen Anti-Fußball spielen“. Bereits im Hinspiel konnte der Aufsteiger der Normannia mit einem 1:0 beide Punkte abknöpfen, die zweite Gmünder Saisonniederlage überhaupt.

Die Gmünder Tagespost vom 20. Dezember 1971 zum Spiel gegen Hall.
Als großer Rückhalt der Gäste zeigte sich dabei ihr Schlußmann Schwerin, der mit seinen Paraden den Normanniasturm mit den späteren Profis Horst Raubold und Dieter Renner mehrmals zur Verzweiflung brachte. Dann aber kam die 41. Minute und mit ihr ein Bombenschuß von Schwarzer, den Schwerin nicht festhalten konnte, und „Laufbold“ Raubold war schnell genug da, um den Ball über die Torlinie zu befördern. Auch in der zweiten Spielhälfte konnte das Haller Bollwerk im Tor zunächst nicht überwunden werden, ehe in der 85. Minute eine Flanke von Gerstenlauer durch ein Kopfballtor von Treder vollendet wurde – 2:0. Zwei Minuten später gelang Gunter für die Gäste das Ehrentor, und mit diesem 2:1-Sieg im Gepäck ging Normannia für zwei Wochen Gran Canaria in die Winterpause.
Zum Saisonende reichte es für die Normannen nur zum zweiten Platz, der sie aber immerhin bis ins Halbfinale der Deutschen Amateurmeisterschaft brachte.
Erst am 11. April 2015 erlebte eine Normannia-Elf wieder einen Erfolg gegen die Haller, und in der vergangenen Saison war es Beniamino Molinari vergönnt, sowohl Hin- und Rückspiel zugunsten der Goldschmiede über die Salzsieder zu feiern. 4 Siege mit 2 Trainern - 3x Beni Molinari und 1x Trainerlegende Fritz Millinger - in insgesamt mittlerweile 16 Punktspielen. Auch ein gewisser einsamer Rekord. Der Normannia-Trainer Holger Traub darf sich gerne in die Liste eintragen.

Die Bilanz beider Mannschaften lautet aus Sicht des FC Normannia:

16 Spiele - 4 Siege, 1 Unentschieden, 11 Niederlagen bei 15:28 Toren.

Die Heimbilanz der Normannia sieht wie folgt aus:
8 Spiele - 2 Siege, 1 Unentschieden, 5 Niederlagen bei 7:12 Toren.

Die Begegnungen:
05.09.1971 - 0:1 (A)
18.12.1971 - 2:1 (H)
-------------------------
03.12.1972 - 1:2 (H)
06.05.1973 - 1:4 (A)
-------------------------
01.11.1973 - 1:3 (A)
06.04.1974 - 1:3 (H)
-------------------------
21.09.1974 - 1:3 (A)
15.03.1975 - 0:2 (H)
-------------------------
21.09.2013 - 1:2 (H)
29.03.2014 - 0:1 (A)
-------------------------
20.09.2014 - 1:1 (H)
11.04.2015 - 2:0 (A)
-------------------------
19.09.2015 - 0:1 (H)
26.03.2016 - 0:3 (A)
-------------------------
23.09.2016 - 3:1 (A)
08.04.2017 - 1:0 (H)

Zum Schluß der Service:
Der Direktlink auf die Spielvorschau von Amateurfußball-Legende "Bredi"


Montag, 13. April 2015

Zeitenwende - Sportfreunde Schwäbisch Hall gegen 1. FC Normannia Gmünd



Lorbeer für den Sieger - Normannia nach einem historischen Sieg

"And gentlemen in England now-a-bed
Shall think themselves accurs’d they were not here,
And hold their manhoods cheap whiles any speaks
That fought with us upon Saint Crispin’s day."
William Shakespeare, Henry V.

Es dauerte mehr als ein Schwabenalter um Geschichte zu schreiben. Aber das warten hat sich wohl gelohnt, und "Edelfans in Gmünd, jetzt vor Sky Sports, verfluchen einst, daß sie nicht hier gewesen, und werden kleinlaut, wenn nur jemand spricht, der mit uns focht in Schwäbisch Hall". Pathetische Worte, gewiss, aber man wird nur selten Zeitzeuge einer Zeitenwende.

Doch zunächst ein Griff ins verstaubte Archiv des Spätzlesblogger, um diese Gefühlswelten nachvollziehbarer zu machen. Wir schreiben den 19. Dezember 1971, und im Normanniastadion siegt die Schwerzerelf in der 1. Amateurliga Nordwürttemberg - damals immerhin dritthöchste Spielklasse - gegen den Aufsteiger aus Schwäbisch Hall mit 2:1, nachdem das Hinspiel in Hohenlohe am 5. Spieltag mit 1:0 verloren ging.

Was damals niemand ahnen konnte - für über 40 Jahre blieb das der einzige Erfolg der Normannen in einem Ligaspiel. Zugegeben, Schuld daran war zum Teil, das weder Hall noch Gmünd besonders häufig aufeinandertrafen - sowohl die Sportfreunde als auch die Normannen hatten seit 1971 ihre Hochs und Tiefs. Erstaunlich ist es  aber schon, wenn man sich vorstellt, das vom aktuellen Team beim letzten Normanniasieg noch niemand geboren war, Fußballbereichsleiter Heinz Eyrainer noch selber aktiv gegen den Ball trat und ich noch völlig sorglos in die Windeln machte. Auch im Fußball änderte sich seitdem viel - keine 1. Amateurliga mehr, kein SV Rehnenhof, der in derselben auf Normannia traf, und auch vom TSF Esslingen hört man lange nichts mehr. Eine ausführlichere Geschichte der Haller Sportfreunde hatte ich beim ersten Besuch 2013/14 geschrieben.

Für die Schwerzerelf um Beniamino Molinario sind solche historische Statistiken sicherlich ein nettes Schmankerl, mehr aber auch nicht. Denn die volle Konzentration der Elf aus der Stauferstadt gilt der aktuellen Lage, und die Spielfreude, die die Mannschaft an den Tag legt, ist eine gute Werbung für den Amateurfußball und muß einen Vergleich mit der Vergangenheit nicht scheuen.

Direkter Vergleich (nur Liga)
Das Stadion Auwiese, in der Vergangenheit Spielort gegen Normannia, ist mittlerweile Geschichte und wird immer noch zu einer neuen Kocherarena umgebaut. Daher fand die Partie heuer im Schenkenseestadion statt, das seine besseren Tage erlebte, als Adenauer noch Bundeskanzler war. Als Leichtathletik-Arena konzipiert, ist die Sicht auf das Spielfeld äußert ungünstig, aber die Tartanbahn verbreitet Lust auf ein 400-m-Läufchen oder Intervalltraining. Das nächste aufeinandertreffen beider Teams wird also in einem schicken kleinen Amateurstadion stattfinden. Für Hall möchte ich hierbei hoffen, das auch mehr Zuschauer den Weg zu den Sportfreunden finden. Denn obwohl die Kocherelf einen ansehnlichen und durchaus erfolgreichen Fußball spielt, gehört das Team nach Zuschauerzahlen zu den Schlußlichtern der Verbandsliga.



Gaetano, ein echter "alder Seggl"
Nach Schwäbisch Hall zu gelangen, ist zwar nicht unmöglich, aber doch etwas umständlich. Nicht unerfreut waren wir beide "alde Seggl" Mario und ich, das uns Gaetano Molinari einlud, ihn in die Kochermetropole zu begleiten. Als dank - und weil er es nun auch wirklich verdient hat - überreichten wir Gaetano einen "Alde Seggl"-Schal, den er auch dankbar annahm und Stolz während dem Spiel trug. So einen Schal kann man nicht kaufen, sondern nur verdienen, und die Grundqualifikation für "alde Seggl" hat er ja erfüllt: die silbergrauen Haare.

Bredi als doppeltes Unikat
Apropos Geschenke: Für Claus Breitenberger alias "Bredi" hatten sich die Sportfreunde aus Schwäbisch Hall eine besondere Überraschung ausgedacht. Er bekam ein Unikat des Stadionheftes ausgehändigt mit einem Foto aus dem Hinspiel, das ihn mit Halls Dennis Ruiz-Maile zeigt. Eine ausgezeichnete Idee und ganz großer Sport des Ligakonkurrenten aus dem Hohenlohischen.





Apropos "Alde Seggl": unser optisches und moralisches Vorbild war ebenfalls mit von der Partie und zierte die Bande im Schenkenseestadion, um den von Nico Schoch drapierten Banner- und Fahnenmeer Gesellschaft zu leisten.

Auftakt zum Showdown am Kocher
Selbstverständlich strotzten wir aus einer Mischung von Selbstbewußstein und Galgenhumor - nicht umsonst suchte ich immer eine Tasche, um die Punkte einzupacken - aber so selbstsicher war zumindest ich nicht. Das späte Gegentor im Spiel gegen Göppingen lag noch unverdaut wie ein Stein in der Magengrube, und einmal mehr lernte auch ein Normannia-Anhänger, dass ein Spiel neunzig Minuten dauert, ein Ball rund zu sein hat und Bäre ihre Felle erst ablegen, wenn sie tatsächlich ausgebreitet vor dem Jäger liegen.



90 Minuten schräge Fangesänge und lauthalses Herumgrakelen sind natürlich antrengend, aber wir taten unser bestes und ich hoffe zumindest, das wir uns gräuslich anhörten. Auf der Gegengerade, wo die kleine Sprecherkabine stand, hörten wir uns bestimmt an wie ein Hund, den eine Planierraupe über die Pfoten fährt. Also allerbeste Einschüchterungsqualität. Derweil begrüßte der Sprecher die Gäste aus Normannia Gmünd, nicht Schwäbisch Gmünd.
Gaetano und wie er das Spiel sah.
Torraumszene vor dem Haller Tor.











Die erste Halbzeit im windumspielten Schenkensee gehörte den Gastgebern, das muß man neidlos eingestehen, wenn auch die Überlegenheit nicht drückend war. Aufregung herrschte alsbald, als ein Handelfmeter gegen Normannia gepfiffen wurde. Düstere Vorahnungen kamen in mir auf, aber Magnus Burkhart bewies, das ich von Fußball keine Ahnung habe, indem er eiskalt wie Bruce Willis den Elfer parierte.


Zur Sättigung in der Halbzeitpause bot der Heimverein Stadionwurst, Rostbratwurst und Fleischküchle nebst einigen Kuchen an. Ansprechender war hingegen das Haller Löwenbräu.

Rechts das Banner, links der einzige tapfere und lautstarke
Fan der Sportfreunde Schwäbisch Hall.
Die zweite Halbzeit hatte es - wie bei Normannia schon fast üblich - in sich. Die Schwerzerelf spielte wesentlich besser auf oder die Haller waren von ihren vergebenen Chancen aus der 1. Hälfte deprimiert - was auch immer es war, es kam die Gmünder Stunde.

In der 60. Minute schlug sie dann auch wirklich und leibhaftig. Marvin Gnaase trägt sich nämlich in die Torschützenliste ein, bringt plötzlich Hoffnung zu den Fans, diese fast 44jährige Schmach endlich nicht wieder geschehen zu lassen.

Der Schiri zeigt zur Mitte, die Normannia-Spieler jubeln:
Marvin Gnaase hat das 1:0 für Gmünd erzielt.
Jetzt begann sie wieder, diese schrecklich lange Phase bis zum Schlußpfiff. Natürlich rückte Hall jetzt verstärkt auf, aber wesentlich konzentrierter als sonst schienen die "Boys in red" ihre Sache in der Abwehr zu erledigen. Große Aufregung herrschte beim Normannia-Anhang, als Gabriel Simion für unseren Geschmack viel zu lange nach einer Verletzung am Spielfeldrand verharren mußte, ehe der Schiedsrichter ihn endlich reinwinkte.










Felix Bauer macht die Geschichte amtlich: 2:0
Und dann, als immer noch die Furcht mitspielte, Hall könne in der Schlußphase doch noch den Dreier versauen, da machte Felix Bauer in der 87. Minute den Sack zu und schlug ein neues Kapitel in der Geschichtsschreibung der Normannia auf: 2:0, und der lange Fluch ward endlich endlich gebrochen, und das auch noch Auswärts!













"And we were singing, hymns and arias..."

Es ist vollbracht! 44 Jahre sind auch wirklich genug. Und das waren die Recken des 11. April 2015: Magnus Burkhardt; Jochen Baß; Marcel Funk (46. Manuel Seitz); Patrick Krätschmer; Felix Bauer (87. Daniel Glück); Marvin Gnaase; Gabriel Simion; Mihael Jakovljevic; Guiseppe Catizone (75. Timo Zimmer); Musa Ayaz und Tobias Ex. Den Trainer Beniamino Molinari natürlich nicht vergessen. Merkt euch die Namen gut: womöglich dauert es wieder 44 Jahre, bis ein neues Team einen Sieg in Schwäbisch Hall holt.

Wenigstens die Erfolglosigkeit in Hall hat sich geändert. Gleichgeblieben ist nur mein Wunsch für Schwäbisch Hall von der Vorsaison: das der Verein mehr Zuschauer ins Stadion lockt. Aber vielleicht bringt ja wirklich der neue Sportpark auch neue Impulse in die Stadt.


Mittwoch, 1. Oktober 2014

Nur ein halber Zeitenwechsel - Normannia Gmünd gegen Sportfreunde Schwäbisch Hall

Beschwörungszeremonien

Normannia Schwäbisch Gmünd gegen Sportfreunde Schwäbisch Hall, da war doch was? Genau! Eine ziemlich negative Ligabilanz zuungunsten der Schwerzermannschaft. Es klingt fast schon wie ein schlechter Traum, aber in Ligaduellen zwischen beiden Teams zog die Normannia bislang immer den kürzeren, abgesehen vom ersten Heimspiel gegen die Haller in der Saison 1971/72. Damals, als die Normannia auch als Tabellenzweiter an der Deutschen Amateurmeisterschaft teilnahm, behielt die Schwerzer-Elf mit 2:1 die Oberhand. Ansonsten hagelte es in 11 weiteren Duellen Niederlagen, sowohl in Gmünd, als auch in Hall.



Für die Statistikvernarrten, die Historiker und den Zweiflern sei hier nochmals die Bilanz aufgelistet:

1971/72: 2:1 (H) / 0:1 (A). Normannia am Ende auf Platz 2, Hall auf Platz 13.
1972/73: 1:2 (H) / 1:4 (A). 4. Platz / 3. Platz
1973/74: 1:3 (H) / 1:3 (A). 13. Platz / 7. Platz
1974/75: 0:2 (H) / 1:3 (A). 14. Platz / 8. Platz
2012/13: 0:2 (H) / 0:2 (A). 8. Platz / 4. Platz
2013/14: 1:2 (H) / 0:1 (A). 10. Platz / 5. Platz

Gesamt lautete diese Bilanz aus Sicht der Gmünder: 12 Spiele, 1 Sieg, 11 Niederlagen, 8:26 Tore. Kein Ergebnis, das man sich auf eine Medaille gravieren lassen würde.

Auch diesmal schien die Ausgangslage nicht unbedingt für Normannia zu sprechen. Nach dem zugegeben "ziemlich geilen 0:0" 14 Tage vorher gegen Tabellenführer Bissingen gab es in der Vorwoche ein ernüchterndes 0:5 beim Lokalrivalen Göppinger SV. So ging ich diesmal mit durchaus gemischten Gefühlen in den Schwerzer - einerseits lag der 0:5-Dämpfer schwer im Magen, andererseits war ich felsenfest davon überzeugt, dass Normannia heute erfolgreich etwas zur Statistikverbesserung beitragen würde.

Im Schwerzer herrschte Hochbetrieb - zeitgleich fand ein Jugendturnier auf dem benachbarten DJK-Platz statt, und überall parkten Autos oder Vereinsbusse. Mit der Mannschaft von Schwäbisch Hall kamen auch einige bekannte Gesichter, die ich von meinem Besuch in der vergangenen Saison kennenlernen durfte. Neu hingegen war der freundliche ältere Herr, der mir diesmal die Eintrittskarte verkaufte. Für ihn das erste Mal, und als ich weiterging bemerkte ich eine andersartige Oberfläche meines Tickets. "Nanu? Seit wann sind die Eintrittskarten laminiert?" Aber nein, der gute Mann gab mir für 6 Euro eine Dauerkarte in die Hand! Nun, ehrlich (oder dumm, das mag jeder für sich entscheiden. Ich halte es mit "m'r bescheissat ehrlich!") wie ich bin, gab ich die Dauerkarte natürlich wieder zurück und tauschte sie gegen die korrekte Tageskarte ein.



Marius Nuding
Das Wetter konnte nicht besser sein. Leider nicht nur zum Fußballspielen, sondern auch zu mindestens zwei Festivitäten, an denen ich bei meinem Anmarsch zum Normannia-Stadion zwangsläufig vorbeikam. Wie anders konnten sich die etwas mehr als 200 Zuschauer im Schwerzer erklären?

Große Freude bereitete mir heute die Fangruppe "Der 12. Mann": hat man doch glatt ein paar kleine schwarz-rote Fähnchen platziert.

Kurz nach Anpfiff der Partie wurde sie vom Schiedsrichter wieder abgepfiffen, und die Mannschaften legten eine Gedenkminute für den wenige Tage zuvor im Alter von 83 Jahren verstorbenen Helmut Kaupp ein. Wenn einer den Ehrentitel "Normannia-Chronist" verdient hatte, dann er, denn der 1948 in den Verein eingetretene Kaupp war ein lebendes Lexikon, was Normannia-Spiele anging.



Gedenkminute für Helmut Kaupp

Das Spiel begann sehr flott, sowohl Tobias Ex als auch Halls Waldbüßer hatten dicke Torschancen, doch den erfolgreichen Treffer erzielte Manuel Seitz in der 29. Minute nach einer schnell herausgespielten Ecke von Gnaase und Catizone (der an diesem Tag auch noch Geburtstag hatte).
Der Jubel war verständlicherweise groß; nicht unbedingt wegen der historischen Bilanz. Das war die richtige Antwort auf das 0:5-Debakel in der Vorwoche.

Doch damit nicht genug, die Normannia war in dieser 1. Halbzeit eindeutig die bessere Mannschaft und hatte auch noch zwei ganz dicke Chancen, die eigentlich zu einem Treffer hätten führen. So allerdings blieb es nur beim mageren 1:0 beim Pausenpfiff.

Passender Halbzeitstand

In der Kabine muß Halls sympathischer Trainer Thorsten Schift entweder einen ordentlichen Rüffel verteilt haben, oder die blauen Jungs aus Hall sind in den Kessel mit dem Zaubertrank gefallen. Was es auch war, es half. Die Sportfreunde aus der Salzsiederstadt legten mächtig zu, und das Publikum im Schwerzer wurde nun mit einem ordentlichen Schlagabtausch belohnt, der leider nur auf der Gästeseite zum Erfolg führte. In der 74. Minute konnte Deniz Ruiz-Maile den zu diesem Zeitpunkt wieder verdienten Ausgleichstreffer erzielen, und bei diesem 1:1 blieb es auch. Hier rächte es sich, dass es Normannia versäumte, in der 1. Halbzeit "den Sack zuzumachen". Ein zusätzliches Ärgernis war die Gelb-Rote Karte gegen Manuel Seitz, nachdem dieser einen Pfiff des Schiedsrichters ignorierte und den Ball aufs Tor schoß.

Letztlich war das Unentschieden verdient, wenn auch aus unserer Sicht unnötig wie die Maul- und Klauenseuche. Aber was will man dagegen machen? So reichte es leider nach über 40 Jahren nur zu einem "halben Zeitenwechsel". Statt endlich einen Sieg zu feiern, gab es nur ein Unentschieden. Ein Trost bleibt: in der bislang einzigen Saison, in der man gegen Hall Punkte einfahren konnte (1971/72), schnitt man am Ende der Saison auch besser ab. Das verheißt eigentlich auch was gutes für die Saison 2014/15.



Eine schöne Geste war die Tatsache, das noch zahlreiche Spieler von Schwäbisch Hall nach der Partie ins Vereinsheim kamen, wo unser Bredi seine obligatorische und mittlerweile auch schon wieder traditionelle "Fraternisierung mit den Gästen" betreiben konnte.


Haller Fußball-Ballett







Donnerstag, 19. Juni 2014

Rückblick und Vorschau - Die Saisonbilanz der besuchten Vereine

TV Derendingen - Die Frauen starten nun in der Regionalliga.
Die Welt blickt nach Brasilien - außer mir natürlich. Für mich ist es weitaus wichtiger und interessanter, eine Saisonbilanz der von mir besuchten Vereine zu ziehen. Denn es dauert noch, bis endlich die neuen Spielpläne erscheinen, und somit verkürze ich die Wartezeit, bevor ich dann meine Reisepläne machen kann.


Bei Normannia Gmünd muß man dabei jetzt nicht in die epische Breite gehen. Der Klassenerhalt wurde am drittletzten Spieltag gesichert, nicht zuletzt durch die stimmgewaltige Unterstützung des FC-St.-Pauli-Edelfan Marco Köster, der bei seinen 24-Stundentrip einen 5:1-Sieg im Schwerzer erleben durfte. Diese Spannung nach unten soll natürlich in der kommenden Saison vermieden werden. 2014/15 wird dann Jahr 1 nach Molinari als auch Jahr 1 unter Molinari. Beniamino Molinari wechselt bekanntlich von der Stürmerrolle auf die Trainerbank und bleibt dem Verein somit weiterhin verbunden.




Die Bilanz in der Verbandsliga Württemberg: 
10. Platz, 11 Siege, 7 Unentschieden, 12 Niederlagen, 48:54 Tore und 40 Punkte


Ganz anders sieht es beim Lokalrivalen TSB Schwäbisch Gmünd aus. Dort spielte man in der Kreisliga A lange Zeit um den Relegationsplatz mit, scheiterte aber kurz vor Schluß. Bei meinem Besuch unterlag man gar der zweiten Mannschaft Normannias mit 2:7. In dieser sehr ausgeglichenen und starken Kreisligastaffel macht das Abschneiden der Mannschaft dennoch Mut, das ich hoffen mag, der Verein wird wieder eine Rolle um den Aufstieg in die Bezirksliga spielen. Die zweite Mannschaft, die ich ebenfalls erlebte, wird aus dem Ligabetrieb zurückgezogen. Am letzten Spieltag konnte man nicht einmal mehr eine Mannschaft stellen und trat beim TSV Waldhausen nicht an.


Die Bilanz in der Kreisliga AI:
5. Platz, 16 Siege, 4 Unentschieden, 12 Niederlagen, 69:64 Tore und 52 Punkte
Die Bilanz in der Kreisliga BI:
13. Platz, 3 Siege, 1 Unentschieden, 22 Niederlagen, 24:90 Tore und 10 Punkte


Beim heimatlosen Altmeister Karlsruher FV lief die Saison wie üblich ab, am letzten Spieltag gab es noch eine 1:5-Auswärtsniederlage, lässt aber in der Tabelle noch drei Vereine hinter sich. Nächste Spielzeit wandern die KFV'ler wieder einmal, diesmal in die nähere Nachbarschaft zu Olympia-Hertha. Vielleicht ein besserer Platz, aber Heimat sieht anders aus. Die zweite Mannschaft, die ebenfalls in der C-Klasse spielt, wurde am Ende Vorletzter vor der zweiten Mannschaft von Croatia Karlsruhe.





Die Bilanz in der Kreisklasse C1:
9. Platz, 4 Siege, 5 Unentschieden, 13 Niederlagen, 20:53 Tore und 17 Punkte
Die Bilanz in der Kreisklasse C5:
11. Platz, 4 Siege, 3 Unentschieden, 15 Niederlagen, 37:63 Tore und 15 Punkte


Licht und weniger Licht bei meinem Zweitverein TV Derendingen. Dort feiern die Frauen in der Oberliga den langersehnten Aufstieg in die Regionalliga Süd, was das Ausscheiden aus dem WFV-Pokal in Rommelshausen verschmerzt. Hier warten nächstes Jahr ganz neue Gegner, neue Auswärtsfahrten und hoffentlich spannende Spiele. Die Männer hingegen konnten das Wettrennen um den Relegationsplatz nicht gewinnen, und mußten ihn dem TB Kirchentellinsfurt überlassen. Am kleinen Bökelberg des Südens wird die Mission Landesliga erneut angegangen werden müssen. Für die zweite Mannschaft der Männer gab es einen zufriedenstellenden Mittelfeldplatz, und die zweite Frauenelf konnte in der Regionenliga ebenfalls die Mitte des Tabellenraumes erringen.



Die Bilanz in der Oberliga Baden-Württemberg (Frauen):
1. Platz, 18 Siege, 1 Unentschieden, 3 Niederlagen, 67:27 Tore und 55 Punkte
Die Bilanz in der Regionenliga 5 (Frauen):
6. Platz, 6 Siege, 4 Unentschieden, 8 Niederlagen, 34:35 Tore und 22 Punkte
Die Bilanz in der Bezirksliga Alb (Männer):
4. Platz, 18 Siege, 3 Unentschieden, 9 Niederlagen, 76:46 Tore und 57 Punkte
Die Bilanz in der Kreisliga B5 (Männer):
7. Platz, 10 Siege, 4 Unentschieden, 10 Niederlagen, 55:43 Tore und 34 Punkte


Eine recht ausgeglichene Bilanz weist der Landesliga-Neuling TSGV Waldstetten auf. Dort war man mit der Premiere in der höheren Liga sehr zufrieden, und freut sich bereits auf ein zusätzliches Derby, da die SG Bettringen aus der Bezirksliga nachrückt. Auch die zweite Mannschaft hat Grund zur Freude. Gab es bei meinem Besuch zwar einen Rückschlag durch den SV Hussenhofen, so ließ man sich im Schatten des Stuifen nicht die Butter vom Brot nehmen und wurde Kreisliga-Meister.





Die Bilanz in der Landesliga Staffel 2:
8. Platz, 13 Siege, 5 Unentschieden, 12 Niederlagen, 49:49 Tore und 44 Punkte
Die Bilanz in der Kreisliga BI:
1. Platz, 20 Siege, 2 Unentschieden, 4 Niederlagen, 86:24 Tore und 62 Punkte


Tragisches Bissingen. Der FSV 08 Bissingen sah für mich eigentlich als der Meister aus, die Mannschaft vollkommen Oberligatauglich, nur der Kaffee ziemlich dünn. Aber statt wie erwartet nächstes Jahr in der Oberliga anzutreten, wird der FSV auch nächste Saison einen erneuten Anlauf aus der Verbandsliga starten müssen. Zum Schluß blieb noch nicht einmal der Relegationsplatz übrig, und die Mannschaft mußte mit dem undankbaren dritten Platz vorlieb nehmen. Die Mannschaft zählt auch nächstes Jahr sicher zu den Favoriten in der Verbandsliga, auch wenn die Konkurrenz nicht schläft.




Die Bilanz in der Verbandsliga:
3. Platz, 14 Siege, 10 Unentschieden, 6 Niederlagen, 52:27 Tore und 52 Punkte


Trotz böser Wünsche aus dem Zuschauerrang stieg der SC Urbach nicht ab. Auch in der kommenden Saison tritt der ehemalige Landesligist und Nachfolgeverein des fast schon kultigen 1. FC-TV Urbach in der Kreisliga A Rems-Murr an. Ob es da für die Mannschaft besser läuft oder gar ein wenig in Richtung Bezirksliga geschielt werden darf, muß abgewartet werden. Der alte Sportplatz, der immerhin Amateurligazeiten erlebte, wird abgerissen und weicht einer neuen Dorfmitte. Die zweite Mannschaft brachte ihre Spielzeit in der Kreisliga B mit Anstand zu Ende und erreichte immerhin einen guten 6. Platz.




Die Bilanz in der Kreisliga A1:
10. Platz, 8 Siege, 5 Unentschieden, 13 Niederlagen, 43:52 Tore und 29 Punkte
Die Bilanz in der Kreisliga B4:
6. Platz, 9 Siege, 7 Unentschieden, 8 Niederlagen, 39:40 Tore und 34 Punkte


Noch ein Nichtaufsteiger. Auch die TSVgg Plattenhardt ließ sich wie Bissingen noch die Butter vom Brot nehmen, und blieb mit einem Punkt Rückstand zum Relegationsplatz nur auf Platz 4. Statt Rückkehr in die Landesliga bleibt den Kickern vom Weilerhau nur die Hoffnung auf das nächste Jahr, um die Bezirksliga Stuttgart nach Oben zu verlassen. Die zweite Mannschaft mit ihrem laut schimpfenden Trainer hatte im Abstiegskampf kein Glück, und mußte nach einer Niederlage am letzten Spieltag die Konkurrenz an sich vorbeiziehen lassen und verläßt die Kreisliga A nach Unten.




Die Bilanz in der Bezirksliga Stuttgart:
4. Platz, 17 Siege, 6 Unentschieden, 7 Niederlagen, 74:45 Tore und 57 Punkte
Die Bilanz in der Kreisliga A3:
12. Platz, 6 Siege, 2 Unentschieden, 14 Niederlagen, 30:63 Tore und 20 Punkte


Alles neu macht der Mai bei den Sportfreunden Schwäbisch Hall. Dort wurde nämlich das alte Stadion an der Auwiese abgerissen, und wird durch einen neuen Sportpark ersetzt. Vielleicht gelingt es der Normannia dann an neuer Stätte, endlich dort einen Sieg zu landen. Die abgelaufene Verbandsligasaison ging zufriedenstellend für die Haller aus, und man kann mit Spannung die Entwicklung in der nächsten Saison erwarten. Langfristig geht der Blick wohl Richtung Oberliga. Ich freue mich zumindest auf den Besuch im neuen Sportpark am Kocher.




Die Bilanz in der Verbandsliga:
5. Platz, 13 Siege, 8 Unentschieden, 9 Niederlagen, 49:37 Tore und 47 Punkte


Große Freude bei den Sportfreunden Lorch, die vorzeitig den Aufstieg sicher machten. Im blau-weißen Goldwasen erhofft man sich eine längere Zugehörigkeit in der Bezirksliga und freut sich schon auf die Duelle. Die Zuversicht scheint berechtigt, verlor die Mannschaft aus der kleinen Stauferstadt nur zwei Spiele, und von einer wurde ich sogar Zeuge. Die zweite Mannschaft wird sich auch im kommenden Jahr in der Kreisliga B aufhalten, und mehr als ein Platz im Mittelfeld dürfte auch dann nicht drin sein.






Die Bilanz in der Kreisliga AI:
1. Platz, 18 Siege, 12 Unentschieden, 2 Niederlagen, 77:37 Tore und 66 Punkte
Die Bilanz in der Kreisliga BI:
11. Platz, 7 Siege, 2 Unentschieden, 17 Niederlagen, 43:70 Tore und 23 Punkte

Früher Verbandsliga, heute nur noch Kreisliga A, und dabei wird es bei der SG Schorndorf auch in der kommenden Saison bleiben, nachdem das Aufstiegsspiel gegen Beinstein verloren ging. Dabei lag die SG bei meinem Besuch noch auf Position 1 der Kreisliga, mußte aber zum Schluß der SV Hegnach den Platz überlassen. Mehr Glück im nächsten Jahr, wobei der Favoritenschreck Hertmannsweiler den Spielern aus der Daimlerstadt das Leben wieder schwer machen wird. Die zweite Mannschaft landete in ihrer Kreisliga-Staffel auf einen Mittelfeldplatz jenseits von gut und böse.




Die Bilanz in der Kreisliga A1:
2. Platz, 15 Siege, 7 Unentschieden, 4 Niederlagen, 77:47 Tore und 52 Punkte
Die Bilanz in der Kreisliga B4:
8. Platz, 10 Siege, 3 Unentschieden, 11 Niederlagen, 44:43 Tore und 33 Punkte

Schließ- und endlich freue ich mich aufrichtig für den FC 07 Albstadt und seinem Klassenerhalt in der Verbandsliga. Einem Wiedersehen im Albstadion zu Ebingen und der Genuss eines leckeren Lehner-Biers steht also nichts im Wege. Am letzten Spieltag bewies die Mannschaft, für die die Saison ja bereits gelaufen war, Charakter und verdarb dem FSV Bissingen die Oberligaträume. Aber auch sonst war mir der Verein mit seinem treuen Fan Klaus sehr sympathisch, und die lange Bahnfahrt einer Tasse wegen hat sich ja bereits herumgesprochen. Bei aller Liebe zum FCA werde ich natürlich wieder auf einen Erfolg des FCN hoffen.


Die Bilanz in der Verbandsliga:
9. Platz, 11 Siege, 8 Unentschieden, 11 Niederlagen, 36:39 Tore und 41 Punkte

Nun heißt es also abwarten, was die Spielpläne sagen. Natürlich wird Normannia Gmünd ordentlich unterstützt werden, und auch Auswärtsfahrten stehen in erster Linie in Verbindung mit der Schwerzer-Elf.
Ferner habe ich mir fest vorgenommen, einmal im Monat den TV Derendingen zu besuchen.

Natürlich habe ich auch einen großen Wunschzettel. Mal sehen was davon bleibt. Neuerliche Besuche beim Karlsruher FV, den Sportfreunden Lorch und einem Derby Schorndorf/Urbach stehen auf dem Plan. Daneben würde ich gerne die SG Untertürkheim, den Stuttgarter SC, die Sportfreunde Stuttgart und die SpVgg Bad Cannstatt erleben.

In der näheren Umgebung sollen dann Viktoria Wasseralfingen, FV 08 Unterkochen, der TSV Heubach und der TSV Böbingen ihre Geheimnisse preisgeben. Der Bezirk Alb darf mir gerne den VfL Dettenhausen vorstellen, und beim FC Hechingen möchte ich auch gerne mal die Eintrittskarte lösen.

Was bleibt noch? Ganz viel! Der FC Union Heilbronn, SpVgg Lindau, FV Biberach, SG Bad Wimpfen, Friedrichshaller SV, SF Schwendi oder der ESC Ulm, immerhin mal WFV-Pokalsieger. TSG Öhringen, TSV Meckenbeuren und die Göppinger Ecke mit FV Plochingen, 1. FC Eislingen, VfR Süßen oder SC Geislingen.

Und den Tellerrand verlassen möchte ich auch mal wieder. In Bayern der TSV Nördlingen, TSV Mönchsdeggingen, FC Donauwörth 08 oder FC Harburg, in Baden Kickers und CfR Pforzheim. Und natürlich in Hamburg der Gegenbesuch beim FC St. Pauli.

Schauen wir mal, was kommt. Aber in allen Fällen gilt:


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