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Sonntag, 3. Mai 2015

Fanfreundschaften - SV Böblingen gegen FC 07 Albstadt

Gemeinsam für den Amateurfußball

Der Internationale Tag der Arbeit hatte eine gute und ein paar schlechte Seiten. Gut war das lange Wochenende von Freitag bis Sonntag, schlecht war, daß diese Tage in eine Schlechtwetterphase fielen und das der FC Normannia auswärts beim VfL Nagold antreten mußte. Generell spricht natürlich nichts gegen Nagold und dem heimischen VfL, allerdings waren Mario und ich auf den Bahnverkehr angewiesen, was Nagold schon wieder zu einem kleinen Abenteuer macht. Andererseits war der Anpfiff erst auf 17 Uhr angesetzt. Nein, im Sinne des Amateurfußballs war das nicht. Aber es ergab sich dadurch für uns die Gelegenheit, ein schon lange gegebenes Versprechen zu erfüllen. Denn um 15 Uhr begann im Böblinger Silberweg bereits die Partie der SV Böblingen gegen den FC 07 Albstadt. Seit der "Tassengeschichte" für Hardy Grüne hat sich eine gewisse Sympathie zu diesem Verein und seinen Menschen entwickelt, und Albstadtfahrten im Zug haben sich mittlerweile bei uns etabliert. In alter Zeit war es gar üblich bei Normannia, besondere Freundschaften zu anderen Vereinen zu pflegen. In den 20er und frühen 30er Jahren war das z. B. die SpVgg Cannstatt. Warum also nicht auch heute mal den 1. FC Normannia quasi als Botschafter würdig vertreten und an alte Traditionen anknüpfen? Schließlich war 1. Mai, ein Tag der internationalen Solidarität.

Eigens zu diesem Anlaß ließ ich ein Transparent drucken, um die Verbundenheit zwischen den beiden Teams und deren Fans zu symbolisieren. "Gemeinsam für den Amateurfußball", so das Credo, was auch durchaus den Tatsachen entspricht und simultan zu "Glotze aus, Stadion an!" läuft. Denn der FC 07 hat genauso viel Zuspruch und Aufmerksamkeit verdient, wie jeder andere Verein im Fußballgeschäft.

Selbstverständlich, und das muß man stets betonen, fuhren wir bereits ab Gmünd mit unserem Normannia-Schal um den Hals, was am Gmünder Hauptbahnhof auch zu ersten Reaktionen führte: ein Groundhopper auf dem Weg nach Liverpool fand unsere Aktion ebenbürtig mit einem Besuch in der altehrwürdigen Anfield Road.



Was das Böblinger Stadion am Silberweg sympathisch macht ist die Tatsache, das die Arena von der S-Bahn-Station Goldberg innerhalb weniger Minuten zu Fuß erreichbar ist, so daß dem Besuch praktisch keine Schwierigkeiten in den Weg gelegt sind.

Normalerweise, wenn ich weder ein Spiel meiner Normannia oder des TV Derendingen besuche, halte ich es eigentlich mit der Heimmannschaft. Aus oben erwähnten Gründen war ich ausnahmsweise völlig auf den FC Albstadt eingestellt, der möglichst drei Punkte holen sollte. Aber wie es sich für einen "Spätzleskick" gehört, möchte ich zunächst mit einem historischen Abschnitt den Gastgeber vorstellen.

Die SV Böblingen - aber halt! Warum eigentlich "die SV"? Ganz einfach: SV steht als Abkürzung nicht wie man annehmen könnte für "Sportverein", sondern für "Sportvereingung", und früher wurde der Verein in den Tabellen und Spielergebnissen auch stets mit SpVgg Böblingen abgekürzt. Irgendwann einmal, ich schätze so in den 70er Jahren, wandelte sich die Abkürzung von SpVgg zu SV.

In Böblingen, so scheint es zumindest, hat man mit der Vereinsgeschichte einen "sauberen Schnitt" gemacht. Zumindest beginnt man dort mit der Historie am 20. Oktober 1945, als im altehrwürdigem Gasthof zum Bären (dessen Baugeschichte bis ins 11. Jahrhundert zurückreicht) die Sportvereinigung aus den Trümmern des Böblinger Sports ins Leben gerufen wurde. Dabei reicht die Geschichte des Fußballs in Böblingen wesentlich weiter zurück, als es zunächst der Anschein hat, ja, Böblingen spielte gar mehrere Jahre in der zweithöchsten Spielklasse und spielte einmal im Deutschen Pokal.

Aber der Reihe nach. Wie in vielen anderen Vereinen im Land, so hängt auch hier die Geschichte der Fußballer mit dem Turnen zusammen. in diesem Falle mit dem 1845 gegründeten Turnverein Böblingen. Turner und Fußballer waren sich ja eigentlich spinnefeind, und die klassische Ballsportart der Körperertüchtigungsfanatiker war seit alter Zeit Faustball, mitunter noch Handball.

Wie der Fußball in Böblingen zum Turnen kam, war für mich nicht feststellbar, jedoch scharrte 1905 der Sohn des Kronenwirts Burkhardt im Nebenzimmer seiner väterlichen Wirtschaft Mitstreiter um sich, um einen Lederball mit Füßen zu treten. Einerlei, ob die Kicker zunächst versuchten als eigenständiger Fußballclub anzutreten, oder ob sie von vornherein eine Abteilung des Turnvereins waren: 1924 kam es zur sogenannten "reinlichen Scheidung", und der FV Fortuna Böblingen trat ans Licht der Öffentlichkeit. Sportliche Höhenflüge blieben zunächst aus, Böblingen war das klassische Team der A- und B-Klasse. 1932 gelang der Aufstieg in die damals zweithöchste Spielklasse, der Kreisliga Alt-Württemberg - es war übrigens das Jahr, als Normannia in die erste Liga aufstieg. Dort kam es zu Duellen mit illustren Namen wie den Sportfreunden Stuttgart (2:4, 1:5) oder dem FV 98 Zuffenhausen (1:3, 0:8). Trotz dieser hohen Niederlagen gegen die Topteams der Zeit kam am Ende unter 13 Mannschaften ein beachtlicher 9. Platz heraus (37:59 Tore, 18:30 Punkte), kein schlechtes Ergebnis für den Neuling.

Alles hätte eigentlich für den Klassenerhalt gesprochen, wäre es nicht mit den Nazis zu einer sogenannten "Neuordnung im württembergischen Fußball" gekommen. Als am 21. August 1933 die neuen Spielklassen der Öffentlichkeit bekannt gemacht wurden, da fehlten die Böblinger unter den 36 Mannschaften der zweitklassigen Bezirksklasse, und die Kreisklasse Alt-Württemberg (West) wurde die neue Heimat des FV Böblingen. Erst zum Schluß der Saison 1936/37 gelang eine Rückkehr in die "2. Liga", und in der Abteilung Stuttgart der Bezirksklasse Württemberg traf man auf Teams wie den Lokalrivalen VfL Sindelfingen, Stuttgart-Münster oder dem FC Wangen. Letzteres Team ist übrigens nicht mit dem Team aus dem Allgäu identisch, sondern ein Vorläufer des späteren VfL Wangen aus Stuttgart. 1938/39, genauer gesagt am 15. Januar 1939, kam es in der Liga sogar zum ersten Duell der Normannia in Böblingen, das die Böblinger mit 2:1 für sich entschieden. Mittlerweile "firmierte" der Verein seit dem 1. Oktober 1937 unter dem Namen VfL Böblingen (beim "VfB" im abgebildeten Zeitungsartikel handelt es sich wohl um einen Druckfehler). Hintergrund war die "ein Ort - ein Verein"-Politik der Nazis, die zu einer Vereinszusammenführung auch in Böblingen führte.

Die restliche Vereinsgeschichte bis Kriegsende ist für einen Außenstehenden wir mir etwas verwirrdend. Aus dem VfL wurde ca. ab 1940 die SG Böblingen, die sich 1942 nach einem 5:1-Sieg gegen den FC 08 Villingen erstmals für den Deutschen Vereinspokal qualifizieren konnte und Zuhause vor 4.000 Zuschauern gegen die Stuttgarter Kickers in der ersten Runde mit 2:3 geschlagen wurde. Kirchmeyer und Heinzelmann heißen die Böblinger, die sich als Torschützen in die Geschichte DFB-Pokals eintrugen. Böblingen war im Zweiten Weltkrieg ein wichtiger Standort der Luftwaffe, und es erwuchs im Fußball mit der SG Luftwaffe Böblingen gar ungeliebte weil staatlich bevorzugte innerörtliche Konkurrenz.

1945, nachdem sämtliche Vereine durch die Alliierten aufgelöst bzw. eine Neugenehmigung bedurften, gründete sich der oben erwähnte Großsportverein SV Böblingen, der zunächst auch wieder die Turner in seinen Reihen hatte. 1954 kehrten die Turner dem Verein wieder den Rücken und treten seitdem wieder unter ihrem eigenen Namen an. Für die Fußballer begann bald darauf ein Höhenflug. Trat man zunächst in der Stuttgarter Bezirks- bzw. A-Klasse gegen das Leder, so gelang 1955 nach einer wahren Aufstiegsrunden-Odyssee - es mußten insgesamt 9 Spiele bestritten werden - der Aufstieg in die 2. Amateurliga Württemberg, damals in der Ligapyramide auf der vierten Ebene.

Aus meiner Nadelsammlung: natürlich fehlt auch nicht die SVB
Illustre Gegner wurden damals bezwungen, wie die Amateure des VfB Stuttgart oder der FSV 08 Bissingen. Neun Jahre spielten die Böblinger recht erfolgreich um Punkte, lediglich 1960/61 befanden sie sich mal in Abstiegsgefahr. Ein großer Erfolg in der Vereinsgeschichte war die Meisterschaft in der Gründungssaison der Bundesliga 1963/64, und der damit verbundene Aufstieg in die 1. Amateurliga Nordwürttemberg. Dort hielt man sich mehr durchwachsen 5 Jahre lang, und stieg 1969 zusammen mit Normannia wieder ab. Die Böblinger mußten dabei eine Abstiegsrelegation über sich ergehen lassen, da sie mit dem VfL Sindelfingen und der TG Heilbronn punktgleich waren.

Eine Rückkehr ins württembergische Oberhaus gelang indes nicht. 1972/73 war man knapp dran, lag aber am Ende nur einen Punkt hinter Meister VfL Schorndorf, gegen den man wie gegen die anderen Favoriten ordentlich punktete. Man verschenkte jedoch gegen spätere Absteiger wie die Sportfreunde Stuttgart oder dem TSV Zuffenhausen wichtige Punkte.

Besonders bitter wurde die Saison 1976/77. Ein Jahr vor Einführung der Amateur-Oberliga verschwand Böblingen aus den überbezirklichen Ligen und stieg als 15. aus der 2. Amateurliga ab. Durch den souveränen Erfolg in der A-Klasse Böblingen/Calw, der man auch 1974/75 angehörte, sicherte sich Böblingen die Qualifikation für die neugeschaffene Landesliga Staffel 3

Die Anfangsjahre waren recht erfolgreich und der SVB belegte durchweg einstellige Tabellenplätze, klopfte 1981/82 sogar zaghaft ans Verbandsligatürchen. was am 6. Mai 1984 mit einem 3:0-Heimsieg gegen den VfL Nagold vorzeitig erreicht wurde.

In der Verbandsligapremiere kam Böblingen auf Anhieb auf Platz 5, wurschtelte sich in den Folgejahren aber erst mal so über die Runden, stieg aber 1989 wieder in die Landesliga ab. Trotz solcher Torjäger wie Carsten Hildebrandt (21 Treffer) oder Matthias Kuhn (17 Treffer) gelang der Wiederaufstieg nicht auf Anhieb, sondern wurde auf 1991 verschoben. Beim WFV-Pokalfinale in Ditzingen am 2. Juni 1993 unterlag man zwar dem heimischen TSF Ditzingen vor 1.200 Zuschauern mit 2:3, qualifizierte sich aber dennoch für den DFB-Pokal. Der zugeloste Gegner MSV Duisburg verteilte jedoch am 4. August 1993 keine Gastgeschenke, und die 4.000 Zuschauer sahen einen souveränen 5:0-Erfolg der Profis, die bereits in der 2. Minute mit dem Torreigen begannen.
SVB-Stadion am Silberweg

Es folgte ein echter Höhenflug der Böblinger. 1996 kam erstmals die Verbandsligameisterschaft an den Silberweg, und für ganze drei Jahre gehörte der SVB der Oberliga Baden-Württemberg an. Nach dem Abstieg 1999 scheiterte die Rückkehr ins Oberhaus an den Amateuren des SV Waldhof Mannheim, die in der Relegation der Verbandsligazweiten den Böblingern mit 0:2 und 1:4 keine Chance ließen. Im Normannia-Meisterjahr 2004 stand man kurz vor der erneuten Relegation, vermasselte aber am letzten Spieltag das Heimspiel gegen den TSF Ditzingen mit 0:1, derweil der Heidenheimer SB beim TSV Ofterdingen mit 5:0 siegreich blieb und meinem FCN in die Oberliga nachfolgte. 2006 stieg Böblingen in die Landesliga ab und gehört erst wieder seit 2011 der Verbandsliga an. 2015 befinden sich die blau-weißen Kicker aus der Metropolregion Stuttgart wieder mittendrin im Abstiegskampf.

Beni studiert das Stadionheft.
Metropolregion ist dann auch das Stichwort, denn mit besagtem Zugticket fuhren Mario und ich recht günstig nach Böblingen zum FC Albstadt. Wie es sich gehört, hatte ich uns beim Teammanager Heiko Jakob vorher angekündigt. Aus der Schweiz freute ich mich auf den Besuch des Amateurfußball-Weltenbummlers Benjamin Netz, der auch als Regionalkontakter Schweiz Ansprechpartner von LOKALRUNDE 2015 - Der Tag des Amateurfußballs ist.



Bei unserer Ankunft fand gerade auf dem Nebenplatz das WFV-Pokalhalbfinale zwischen der A-Jugend der SV Böblingen und den Stuttgarter Kickers statt. Der große Pokaltraum für die Heimmannschaft blieb ihr allerdings verzagt, denn die Kickers feierten mit 2:0 den Einzug ins Endspiel. Nichtsdestotrotz ist die Jugendarbeit in Böblingen vorbildlich und erfolgreich, die A-Junioren kämpfen in der Verbandsstaffel noch um Platz 2. Und während aus höheren Spielklassen Vereine ihre U23 aus dem Spielbetrieb zurückziehen, steigen in Böblingen die Planungen, ab 2015/16 die zweite Mannschaft wiederzubeleben, nachdem diese 2013 zurückgezogen werden mußte. Damals standen nur noch 5 Spieler zur Verfügung - ein Armutszeugnis für Verein und Stadt, wie die Verantwortlichen selber zugaben. Die neue U23 soll die Talente der eigenen Jugend an den Verein binden und sie im Zwischenschritt an die Verbandsligaelf heranzuführen.

Böblinger Akklimatisierungsrunde bei Kälte und Regen.
"Was wället denn die Gmender hier? Wega Albstadt? Fanfreundschafta gibts doch sonscht nur in der Bundesliga, ja, aber doch net in der Verbandsliga!" Anstatt sich über Besucher zu freuen, müssen wir uns fast noch rechtfertigen, gekommen zu sein. Nun gut, der Böblinger Einwand war natürlich nicht böse gemeint, und man ließ uns jede Gastfreundschaft zukommen, die man seinen Gästen gerne gewährt. Noch herzlicher jedoch wurden wir vom FC Albstadt und da natürlich von Heiko Jakob empfangen, und die legendäre Albstädter Gastfreundschaft, die ich im Albstadion genießen darf, wurde mir auch hier in der Fremde zuteil. Ebenfalls zugegen war Albstadts Edelfan Klaus, und der kleine Anhang aus der Zollernalb machte es sich unter der Sprecherkabine gemütlich.

Macht mal Stimmung, Jungs!
"Glotze aus, Stadion an!" - Amateurfußball braucht Fans. Selten wird der Spruch so deutlich wie in Böblingen. Denn die SVB hat nach Schwäbisch Hall und Gärtringen den schlechtesten Zuschauerschnitt der Liga. Natürlich ist es auch hier wie Andernorts in Zeiten des Turbokapitalismus, wo sich alles nur um die Bundesliga dreht, schwierig zu bestehen. Böblingen steht zudem durch seine Nähe zu Stuttgart im Schatten des alles verschlingenden VfB. Dabei hätte der Verein durchaus Potential, nutzt sie nur nicht. Besuchten den Club um 1972 noch ca. 600 Zuschauer pro Spiel, so kam die SVB selbst zu Oberligazeiten nur noch knapp über 400, und erfreut aktuell 183 Fußballfreunde pro Heimspiel. Dabei hätte die Mannschaft, die wesentlich besser spielt als ihr Tabellenstand es ausdrückt, mehr Zuschauerzuspruch verdient. Die offizielle Zuschauerzahl beim Albstadtspiel wurde mit 150 angegeben, aber ich habe da nicht das unbestechliche Auge unseres Claus-Jörg Krischkes.

"Alde Seggl" beim Albstadtsupport
Ein Wort zur Infrastruktur. Böblingen besitzt eine herrliche Tribüne, von der eine sehr gute Sicht auf das Spielfeld herrscht. Von den Stehplätzen aus ist durch die Tartanbahn die Sicht etwas eingeschränkt, was mir, der es gerne "englisch" und nahe am Spielfeldrand mag, natürlich nicht so gut gefällt. Ebenso befinden sich Kiosk und Toiletten hinter der Tribüne, was mit Treppensteigerei verbunden ist. Das Herren-WC glänzt dafür noch mit einer original - Verzeihung - Pissrinne im Boden, was ich gefühlt zuletzt 1982 gesehen habe. Die Musikanlage war nicht Weltklasse, aber dafür Helene-Fischer-Frei, daher ganz großes Dankeschön an die SV Böblingen. Kredenzt wurde Bier der Schönbuch-Brauerei, was für ein Stadionbier recht ordentlich ist, die Wurst liegt in der Verbandsliga auf den vorderen Tabellenplätzen. Auffällig ist die mangelnde Bandenwerbung.

Auszeichnungen guter Jugendarbeit.

Schiedsrichter Steffen Lochner aus Künzelsau kam mir doch gleich so bekannt vor, und ich hatte recht: er leitete das Spiel der Normannia in Backnang. Tja, und das Spiel selber? Oh je, oh je, oh je.... Von unserem Bredi ist ja der Böblingen-Fluch überliefert: reist er mit Normannia nach Böblingen, so bleiben stets die Böblinger siegreich. Fährt er nicht mit, gewinnt der FCN. Was soll ich sagen - wir scheinen den Fluch auf den FC Albstadt übetragen zu haben, denn - ich fange jetzt mal Rückwärts an - die SV Böblingen siegte völlig verdient mit 4:2 gegen einen FCA, der stellenweise in der Abwehr wie ein aufgescheuchter Hühnerstall wirkte, in den ein Scherzkeks "Fuchs!" hineingerufen hatte.



Unter lauten "FCA!"-Rufen begrüßten wir die Weißen aus Albstadt im Stadionrund, die Tore schossen aber andere. Nach Minuten konnte Albstadts Keeper Christopher Kleiner denn Ball nach einem Schuß von Vargas Müller nicht festhalten und Sascha Raich konnte fast unbedrängt zum 1:0 einschießen.

Hängende Köpfe bei Albstadt, Jubel bei Böblingen. 1:0.

Es folgte, was beide Trainer nach der Partie vollkommen richtig als ein schnelles Spiel bezeichneten. Lehrbuchmäßig schöne Spielzüge waren jedoch, bei den rutschigen Platzverhältnissen kein Wunder, eher selten.











Albstadt drängte nach Vorne, und in der 27. Minute konnte Sascha Wissenbach den verdienten Ausgleich erzielen, indem er den Ball unter die Beine von Keeper Florian Mack ins Tor schmuggelte. Für mich persönlich war er der beste Albstädter - rackerte unermüdlich, dachte mit und er hatte das Tor mehr als verdient.

Und das verdiente 1:1 durch Sascha Wissenbach.
Endlich hatten wir wieder Grund, lautstark für Albstadt zu rufen, denn davor verhielten wir uns doch recht bieder. Das lag aber zum Teil daran, das uns für Albstadt einfach kein genialer Schlachtruf einfiel. Einen positiven Nebeneffekt hatte unser Schrägtongesang wenigstens - die Jugend der SVB saß auf der Tribüne hinter uns und feuerte ihre Mannschaft an.



Zur Pause stand es 1:1, zwar kein berauschendes, aber auch kein schlechtes Spiel. Natürlich verbanden wir unseren Albstadt-Support auch mit etwas Eigennutz, denn ein Sieg des FCA hätte ja auch dem FCN etwas Luft verschafft. Ein Unentschieden wäre aber auch nicht schlecht gewesen. Nun, wie oben erwähnt, ging es ja leider anders aus.... nun gut.

"Du machst uns hier keine Probleme!"
Nein, sieht nur so aus. In Wahrheit ein nettes "Schwätzle"

Und dann war da noch das Gschichtle mit den Ordnern - keine Sorge, da kommt jetzt nichts schlimmes, denn erstens hatte ich beim lösen der Eintrittskarten darauf hingewiesen, das wir schrecklich laut und noch schrecklicher furchtbar singen, ansonsten aber handzahm sind. Und zweitens sind die Ordner in Böblingen wie ihre ehrenamtlichen Kollegen in Albstadt, Gmünd oder sonstwo Menschen wie du und ich. Nein, der Böblinger Ordner kam nur zum Schwätzle zu uns, wollte erfahren, warum wir das machen, weshalb ich fotografiere und was zum Geier eigentlich ein "Spätzleskick" ist. Aber dann mußte ich dieses Fotomotiv einfach dankbar annehmen: in Böblingen kommt auf jeden Gästefan ein persönlicher Ordner, der ihn genau unter Beobachtung nimmt. Herrlich.

Aber genug gescherzt. Halbzeit Zwo war noch nicht sehr alt, da schoß Sascha Raich die Böblinger erneut in Führung. Noch kämpfte Albstadt, aber irgendwie war dennoch der Wurm drin. Zum Haare raufen! Offenbar hatte der Kapitän auch die Schnauze voll, und erklärte das Tore schießen zur Chefsache. Dennoch mußten Albstadt und wir bis zur 69. Minute warten, dann trug sich der Chef Armin Hotz mit seinem lehrbuchmäßigem Ausgleichstor in die Torschützenliste ein!

Aus dem Hintergrund müßte Hotz schießen...

Tor! Tor! Tor für Albstadt! Da freut sich auch mal der Coach.

Jedoch... Unser aller Torjubel war noch gar icht richtig über den Schönbuch verhallt, da knallte im direkten Gegenzug zeigte Ivan Vargas Müller, was man in Böblingen von Gegentoren hält - nichts. Das 3:2 war die Krönung der Albstadt-Gegentore, denn alle drei waren - verzeiht mir liebe Böblinger - eigentlich völlig "saudackelhaft", wie man im Schwäbischen so schön sagt, und auch Coach Markus Pleuler, gerade noch beim jubeln, hätte seine Jungs wohl am liebsten gleich zur Strafrunde verdonnert. Saudackelhaft hin oder her, verdient war die Führung, und diesmal ließen sich die Gastgeber die Magarine nicht mehr von der Stulle herunterkratzen.

Und schon jubelt wieder Böblingen

Da steht der Regenschirm Kopf.

Ein Tor müssen wir noch ertragen.

Weitere acht Minuten später setzte Hakan Cakmak den Schlußpunkt unter das Albstädter Trauerspiel, denn obwohl Albstadt noch die Möglichkeit auf einen Anschlußtreffer hatte, so hätte auch Böblingen noch 2 Tore unterbringen können. Die waren am Ende einfach besser, oder wie Mario treffend analysierte: "Böblingen hat den Abstiegskampf angenommen und entsprechend reagiert".

Heiko Jakob und Mario Gold are not amused











In der Nachspielzeit gab es noch einen Böblinger Platzverweis, dies blieb für das Spielgeschehen allerdings bedeutungslos. Mit dem Schlußpfiff war es an den Böblinger Zuschauern, zu jubeln, denn durch dieses 4:2 holte sich die Schönbuch-Elf drei verdammt wichtige Zähler im Abstiegskampf, während man beim FC 07 Albstadt das Abstiegsgespenst in den Büschen hat herumlungern sehen.

Jubel bei den Böblingern.
Schade für Albstadt. Normannia spielte am gleichen Tag in Nagold 1:1, was zwar auch nicht gerade überragend, aber immerhin besser als nichts ist. Torhüter Christopher Kleiner und Kapitän Armin Hotz bedankten sich dann auch noch persönlich bei uns für die Unterstützung. Denn das war der einzige dicke Punktgewinn des Tages: die zarten Bande zwischen FC Albstadt und Normannia Gmünd wurden verstärkt, bestehende Kontakte ausgebaut, neue Freundschaften geknüpft. Auch aus der Böblinger Richtung brachte man uns Respekt für die Unterstützung des Gegners entgegen, und wir verabschiedeten uns von den SVB'lern auf ein baldiges Wiedersehen im Normannia-Stadion, wo diese Mannschaft mit ihrem schnellen Flügelspiel keineswegs unterschätzt werden darf.

Natürlich werden wir beim nächsten Duell zwischen Albstadt und Normannia lautstark unseren FCN anfeuern, aber mit Respekt für den Gegner, und wir freuen uns auf das Wiedersehen mit dem FC Albstadt und können die nächste Albstadtfahrt auch kaum erwarten.

Normannia und FC07: "Gemeinsam für den Amateurfußball!"

Spielbericht der SV Böblingen
Spielbericht des FC 07 Albstadt



Montag, 23. März 2015

„So ist halt Fußball“ - 1. FC Normannia Gmünd gegen FC 07 Albstadt

Abstoß für die Gäste. Zumindest in der ersten Hälfte
war der Ball ein Albstädter.

„Noi, Karle, froag den net! Des isch a Fußballfan, der isch bestimmt besoffa!!“
Ungelogen, solch‘ einen Satz bekam mein Kumpel Mario zu hören, als er auf dem Marktplatz in Schwäbisch Gmünd mit einem Normannia-Schal um den Hals im Bus umsteigen mußte. In der Tat fällt man in der eigenen Heimatstadt dermaßen auf, wenn man sich als Fan des heimischen Amateurvereines öffentlich mit einem Schal outet.



Auch mir ging es ähnlich, wenn auch nicht so drastisch wie bei  Mario, als ich mich am Samstag zeitig ins Normanniastadion zum ersten Heimspiel des Jahres 2015 aufmachte. Zu Gast der einzige Verein der Verbandsliga, dem ich eine gewisse Sympathie entgegenbringe: der FC 07 Albstadt. Zu gerne  erinnere ich mich an die Mammutzugfahrt Richtung Ebingen zurück, die ich für den Erwerb einer FCA-Tasse auf mich nahm und auch heute noch unangefochten die meistgelesene Story des Spätzleskick ist.

Auch der Gmünder Edelfan und Botschafter des Amateurfußballs, Claus „Bredi“ Breitenberger ist immer wieder gerne mal beim FC Albstadt zu Gast. Im Gegenzug honorierten seine Freunde des FCA ihren Besuch am Samstag mit einer mitgebrachten Flasche Lehner-Bier, das im Albstadion kredenzte Stadionbier der Lehner-Brauerei.

Dabei war die Ausgangssituation alles andere als reif für Nettigkeiten zwischen den Vereinen. Sowohl Normannia, nach dem erkämpften 2:2 in Berg in der Vorwoche, als auch der FC Albstadt, der bis dahin seit 4 Spielen auf einen Sieg wartete, steckten Mittendrin im Abstiegskampf. Vor allem der Abstand zum vermuteten Relegationsplatz lag in unangenehmer Sichtweite.

Beim FCA tat sich in den letzten Wochen einiges. Torhüter Marc Heckendorf verließ seinen Verein aus Studiengründen, und Albstadts Coach, Ex-Bundesligaprofi Markus Pleuler, kündigte an, den Verein zum Jahresende zu verlassen. Doch dies hindert ihn natürlich nicht, sich mit voller Gewissenhaftigkeit in die Vorbereitung des Auswärtsspiel im Schwerzer zu stürzen.

„Wenn du dasSpiel schnell machst, tut sich da die eine oder andere Lücke auf“, wurde Pleuler im Schwarzwälder Boten in Bezug auf die Qualität der Normanniaabwehr zitiert. Ganz so Unrecht hat er ja da nicht. Oft genug sehe ich da in meinem inneren Auge die Bordkapelle der "Titanic" im eigenen Strafraum aufziehen, um traurig-schaurige Choräle zu spielen.

Im Gegenzug beachtete man im Normannenlager die Tatsache, dass der FCA oftmals in den Schlußphasen seine Gegentore kassierte. Der FCN wiederrum, so viel Statistik sei mir gestattet, ist bei seinen Fans gefürchtet und berüchtigt, die ersten 45 Minuten eines Spiels total zu verpennen: würde ein Spiel nur 45 Minuten dauern, der FC Normannia wäre souverän auf dem vorletzten Platz, nur der FC Gärtringen weist eine schlechtere 45-Minuten-Statistik auf. Aber die Fußballgötter hatten 1865 in ihrer Weisheit beschlossen, das nicht nur der Ball rund zu sein hat, sondern ein Spiel auch 90 Minuten zu dauern habe, was die Tabelle für den FCN wesentlich freundlicher gestaltet.

Fahnenschwenken zur Begrüßung.
Von der Ausgangssituation und der Qualität beider Mannschaften versprach der Samstag eine muntere und spannende Fußballpartie zu werden. Das Wetter war auf der einen Seite schon ordentlich zugig, um einen Nachmittag hinter einer Bande im Schwerzer zu stehen. Auf der anderen Seite bestand kein Grund darin, ein angebliches  schönes Wetter vorzuschützen. Denn um den Samstag in der Sonne zu verbringen anstatt den FCN zu unterstützen, nein, die Möglichkeit bestand eigentlich nicht. Dennoch war ich vom „Zuschauerandrang“ meiner Gmünder enttäuscht.  
HEY, IHR NAZARENER! HIER IM SCHWERZER SPIELT DOCH EIN GEILER VEREIN! MERKT IHR DAS DENN NICHT?

Timo Zimmer am Ball.


Nun gut, bekanntlich gilt ja der Prophet im eigenen Land nichts, und warum soll es denn im Fußball anders sein? Wenn schon keine Zuschauermassen wie auf dem Petersplatz in Rom, so verkündete derweil unser Würstchengrill in seiner Rauchentwicklung „Habeum Papam“ seinen harrenden Wurstproduktgäubigen. Ich jedoch bevorzugte den trockenen Wecken mit ein paar Spuren Senf und verfolgte das Geschehen auf dem Rasen mit ansonsten knurrenden Magen. Wird endlich Zeit, dass es im Schwerzer eine Gulaschkanone mit frischem Gaisburger Marsch gibt – das wäre mal ein freundliches „Hallo“ an meinen treuen Magen! Verzichten mußte man hingegen auf die Anzeigetafel, die von der Fangruppe „12. Mann“ ein neues Erscheinungsbild erhält und deutlich aufgepeppt wird.

Musa Ayaz
Sehr zu meiner Freude gesellte sich wenigstens mein ansonsten nicht so fußballafiner Freund in den Schwerzer, wobei er zugab, das er langsam immer mehr Lust hat, die Normannia zu sehen. Aber was er zunächst sah, lies die Vorschußlorbeeren auf Normannia ziemlich schnell verwelken. Normannia spielte in der ersten Halbzeit so, wie man es befürchtet, gar erwartet hatte: so richtig Scheiße aber auch! Die Jungs von Markus Pleuler hatten ihrem scheidenden Coach offenbar gut zugehört und beherzigten sein schnelles Spiel über die Flügel. Mehr als einmal tauchte ein Akbaba oder ein Dicklhuber gefährlich in der Normanniahälfte auf, schien es, als bestünde die Normanniadefensive aus Sommerfrischler aus der Residenz, die die Birken in der Schwerzerallee zu besichtigen wünschten oder das ein Fuchs eine Panikattacke im Hühnerstall hervorrief.


Das einzige, was am Normanniaspiel rund lief, war der Ball, und in der 22. Minute war es unser Keeper Konstantin „Kiki“ Kühnle, der mir die Zehennägel zum hochklappen brachte. Ein Ball - um nicht zu sagen: der Ball schlechthin –kam in den Strafraum geflogen und hätte wohl ein sicheres Zuhause in den Händen des Keepers gefunden. Aber Kiki faustet ihn hinaus, nimmt aber zu viel Rücksicht auf das Wohlbefinden des runden Leders, so das statt eines mächtigen Rausklopfers der Ball seine Stippvisite im Strafraum fortsetzte, von Simon Fröhlich auch noch unnötigerweise versucht wurde, zu Kühnle zurückzuköpfen. Aber vielleicht war das gar nicht Konstantin Kühnle, sondern Albstadts Akbaba, der sich wahrscheinlich über diesen Ball zu Tode erschreckte und ihn im Schreck ins Tor schwurbelte.


Du spielst wie meine kleine Schwester!“ – „Ja, Du spielst wie ich!“ – Der unnötige, aber aus Sicht der Gäste völlig verdiente Rückstand lähmte die ansonsten sturmerprobten Normannen zusätzlich und ließ sich nur noch mit Ironie ertragen. Aber es kam noch schlimmer. Während die Normannen das Fußballspielen verlernt zu haben schienen, drehte der FCA auf, und in der 36. Minute verwandelte Dicklhuber einen Freistoß aus 20 Metern im Netz – 0:2! Die Anzeigetafel wußte gar nicht, wie gut es ihr ging, Spielfrei zu haben.



Könnt Ihr euch denn nicht benehmen“ frotzelte ich zu einem Ersatzspieler der Albstädter vor mir, „Ihr seid hier schließlich nur zu Gast“. Doch er konterte gekonnt und schlagfertig: „Aber wir benehmen uns doch und haben nur 2 Tore geschossen“.

Aufopferungsvoll wurde das Team angefeuert, besser wurde das Spiel jedoch nicht, eher ruppiger. Als Konsequenz nimmt Beni Molinari noch in der ersten Hälfte Timo Zimmer vom Platz, bevor der Schiedsrichter aus Heilbronn ihm diese Aufgabe abgenommen hätte.

Die Anzeigetafel mag schon nicht mehr hinschauen.
Zur Halbzeit führten die Gäste hochverdient mit 0:2. „Nach dem 0:7 gehe ich aber“ mußte ich dem Halbzeitpfiff des Schiris mit auf dem Weg geben. Tradition im Fußball ist zwar immer schön, doch auf die Tradition der verkorksten ersten Normannia-Halbzeit würde ich gerne verzichten.  Auch ein Nico Schoch war von seiner mitgebrachten Banane, die er sich gerade zum Verzehr einverlaibte, wesentlich begeisterter als vom Spielgeschehen seiner Normannia. Und das soll was heißen.



Gehen in diesem Spiel bei Normannia die Lichter aus? Niemand, und ich schwöre Stein und Bein, niemand rechnete in diesen rabenschwarzen Schwerzerminuten mit einer Verbesserung des Normanniaspiels. „Ideenlos, verschlafen, Kraut und Rüben“. Das waren die freundlichen Kommentare der Einheimischen hinter der Bande. Wenn wenigstens die Wurst gut gewesen wäre. Nur auf das Lammbräu und Helene Fischer war verlass, die in der Halbzeit ihr "Atemlos durch die Nacht" über den Schwerzer trällerte.

Nur noch 1:2 dank Ex.

Kein durchkommen.
Was auch immer in der Umkleidekabine geschehen war: es muß „gar schröcklich“ gewesen sein, was Coach Molinari seinen Jungs um die Ohren schlug. Hätte ich es mitbekommen, wäre ich wahrscheinlich selber in Duckstellung gegangen. Die Drohung mit der neunschwänzigen Katze wird es wohl nicht gewesen sein, aber Effektiv war es allemal. Zumindest ging eine völlig andere Mannschaft zurück ins Feld, zunächst noch zaghaft zwar, aber selbstbewusster. Und dann kam auch noch eine Begünstigung ins Spiel, als in der 59. Minute Armin Hotz vom Schiedsrichter des Feldes verwiesen wurde. Kurze Zeit später dann ein Elfmeter für Normannia, der von Tobias Ex sicher verwandelt wurde. Nur noch 1:2, und Normannia blies zum Halali.

Kopfball zum Ausgleich - 2:2

Bereits weitere 2 Minuten später fiel der Ausgleich durch Simon Fröhlich, der eine Ecke von Guiseppe Catizone ins Tor köpfte. Jetzt waren es die Albstädter, bei denen die Nerven blank lagen, und Trainer Markus Pleuler wurde gar hinter die Bande verwiesen.

Kleiner geschlagen - 3:2 für Normannia

Die in Unterzahl spielende Gästeelf wehrte sich tapfer, aber Normannia, frenetisch von so alde Seggl wie mir angefeuert, ging jetzt auf Sieg. Welch’ eine Wendung in dieser Partie. Nach 75 Minuten dann ein Abstaubertor von Manuel Seitz, was erstmals die Führung brachte. 3:2, wer hätte das nach der ersten Halbzeit gedacht.











Unser Fan-Dreigestirn wechselte seinen Standort hinter dem Tor und machte eine strategische Flankenbewegung zur Tribüne, um das Spielende von dort überschauen zu können. Das 4:2, ein klassischer Konter in der Nachspielzeit von Marvin Gnaase im Gästegehäuse versenkt, ging im allgemeinen Jubel unter. Zuvor sah FCA-Recke Kevin Dicklhuber noch Gelb-Rot.

Duell der Torhüter im Normannia-Strafraum.

Der letzte Streich. 4:2 in der Nachspielzeit.


Aus! Aus! Aus! Das Spiel ist Aus!

Große Erleichterung machte sich bei allen breit, denn Albstadt hätte in der 1. Halbzeit den Sack locker zumachen können. Dann hätte es "Klappe zu, Affe tot" geheißen, statt "Gentlemen, es war mir eine Ehre, mit Ihnen dieses Spiel erleben zu dürfen". Normannia erkämpfte sich 3 wichtige Punkte, und da sich Olympia Laupheim einen Ausrutscher erlaubte, beträgt der Abstand zum vermutlichen Relegationsplatz wenigstens 6 Punkte.





















Wie wichtig dieser Sieg ist, zeigt sich mit unserem nächsten Gegner, dem Tabellenführer FSV 08 Bissingen, der nun schon seit 12 Spielen in Folge ungeschlagen ist. Wenn nur nicht immer diese verfluchte erste Halbzeit wäre. Kann man denn nicht erst in der 46. Minute mit dem Spiel beginnen?

Im Vereinsheim wurde noch intensiv mit dem Trainer und einigen Spielern über den Spielverlauf diskutiert. Andere Gäste waren schon wieder abgelenkt vom Geschehen auf dem TV-Bildschirm und umjubelten den VfB Stuttgart, der der Eintracht aus Frankfurt zeigte, wie Schwaben Tore schießen können. Mir war das einerlei, denn mein Verein blieb heute Sieger.

Claus-Jörg Krischke und "Maestro" Werner Hettinger. 

"Wir sind Normannia" - so hieß es dann noch am Abend durch Werner Hettinger, dem Künstler aus Wäschenbeuren, mit dem man sich immer herrlich über den altehrwürdigen Traditionsverein FV 98 Zuffenhausen unterhalten kann. Denn der "Maestro" überreichte ein für Renate und Claus-Jörg Krischke gewidmetes Bild an den Spielleiter des FCN.

Zum Schluß bat ich Bredi zu einem zitierfähigen Kommentar zum Spiel. Nach kurzem Überlegen antwortete er: "So ist halt Fußball. Mit dieser Aussage darfst Du mich zitieren", womit meine Chronistenpflicht hiermit erfüllt ist.