"Ein richtig geiles 0:0" - Normannia Gmünd gegen FSV 08 Bissingen

Es ist noch gar nicht so lange her, da hätte man es schlicht für unmöglich gehalten, dass das Normannia-Team nach einem 0:0 im heimischen Schwerzer mit anhaltendem Applaus belohnt werden würde.
Aber vielleicht liegt es an einem neuen "Wir-Gefühl" in Schwäbisch Gmünd und eine frische Verbundenheit zwischen Fans und Spielern, das ich sowas noch erleben darf.

Ja, das war ein richtig geiles 0:0, das Normannia Gmünd und der bis dahin verlustpunktfreie Tabellenführer FSV 08 Bissingen am Samstag zeigten.

Die Geschichte der Gäste aus Bissingen hatte ich ja an anderer Stelle bereits erläutert. Das der FSV auch heuer wieder als heißer Aufstiegskandidat gehandelt werden würde, war zudem bereits vor Saisonanpfiff klar, allerdings flöste das bis dahin verlustfreie Punktekonto doch Respekt ein.

Hartmut "Hardy" Lindner, Uwe Dreiwurst und Bredi.

Im Vereinsheim traf ich zunächst Bredi, unser Fußballfan-Urgestein, an, der zu einem Begrüßungs bier mit den Gästen aus Bissingen am Normannia-Stammtisch einfand. Als besondere Gäste des Tabellenführers konnte er somit Hartmut Lindner und Uwe Dreiwurst begrüßen, Vater von Fußballspieler Timo Dreiwurst. Hartmut, der lieber Hardy genannt werden möchte, stellte sich mir dann auch vor. Sein Sohn Simon ist selber Aktiver beim FSV 08, aber für mich weitaus wichtiger ist die Tatsache, das er den TV Derendingen kennt. Somit hatten wir ein Gesprächsthema, und für das Rückspiel in Bissingen habe ich ihn als Gastgeschenk einen Normannia-Schal versprochen.

Das Normannia-Stadion freute sich über 440 Zuschauer, was mich natürlich auch erfreute, und wir hofften alle auf einen Fußballschmaus und gute Stimmung, und wurden ja letztlich nicht enttäuscht.

Normannia zeigte von Beginn keinen Respekt vor dem Favoriten, und spurtete unverzüglich los, auch wenn im Torhüterduell Burkhardt (Sven, FSV) gegen Burkhardt (Magnus, Normannia) erst unser Schlußmann geprüft wurde.

Niemand bezwingt einen Burkhardt.
Weder Hüben noch Drüben.

Die Bissinger scheuten sich auch nicht, Druck zu machen. Warum auch? Doch auch Normannia ließ sich nicht beirren, und kam auch nach 20 Minuten zu einer faustdicken Chance, die leider auf der Linie vereitelt wurde. So ähnlich verlief es durchgehend auf beiden Seiten des Spielfeldes. Sowohl Bissingen als auch Normannia.

Sonnenschein und Regenschirm - gehört zum Normannia-Stadion dazu.

Die Stimmung konnte zum Pausenpfiff eigentlich nicht besser sein, Normannia spielte absolut auf Augenhöhe, und wer weiß, vielleicht bahnte sich ja eine kleine Sensation an? Ein möglicher Zeuge wäre dann Dennis Dudek geworden, der im Auftrag von fanreport.com das Spiel auf Video bannte.

Konzentriert bei der Arbeit: Dennis Dudek

Aber nein, die Sensation blieb aus. Jedoch auch das Debakel. Die Partie, bis zum Schluß zur äußersten Spannung getrieben, endete letztlich mit einem nicht nur verdienten sondern auch einem "richtig geilem" 0:0. Selbst Claus-Jörg Krischke zeigte sich zufrieden mit der Partie, und das soll was heißen.

Mit dieser Leistung sollte man nicht umhin kommen, Hoffnungsvoll in die Zukunft zu blicken.

Auf dem Weg nach Draußen schließlich höre ich einen Bissinger, der zu seiner Freundin ein paar ironische Bemerkungen in Richtung der Fahnen und Banner unserer Fangruppe richtete. Das konnte ich natürlich nicht ganz so sitzen lassen. "Na ja", erwiderte ich, "die Trommeln und der Gesang mögen für eure Ohren zwar provinzionell sein, aber auf eurem Ground herrscht ja oft nur Grabesstille. Trotz Tabellenführung." Überraschenderweise pflichtete er mir sogar bei. "Stimmt. Da liest man in der Zeitung von 500 und mehr Zuschauern, und wenn man hinkommt, ist es Mucksmäuschenstill". Und mit ein paar freundlichen Worten und Wünschen auf eine gute Heimfahrt entlassen wir uns gegenseitig in den Feierabend.